Maniacal Area Damage - For Crown And Ring

Review

Feuer, Schwerter, Ringe, Rüstungen und alles was sonst noch dazugehört, MANIACAL AREA DAMAGE, kurz M.A.D. lassen wirklich nichts aus. Alles am Album hört sich nach dicke Hose an, da verblassen selbst MANOWAR, was die Trueness angeht. Gitarrenleads, Mitgröhl-Refrains, tapfere Krieger, Treueschwüre und eine nicht gerade große Bandbreite bezüglich Akkordschemen oder Rhythmik – normalerweise lockt mich diese Musik so gar nicht hinter dem Ofen hervor.

Doch jetzt kommt das große Aber: Die Jungs haben wohltuenderweise allesamt einen an der Waffel! Wenn man genau hinhört, ist dieses Album tatsächlich ein großer Gebietsschaden im Reich des Metal, wo Männer noch drachentötende Helden sind und Frauen noch dicke Titten haben. Wer jetzt eine reine Parodie erwartet, wird vielleicht ein wenig enttäuscht. M.A.D. (man beachte das Wortspiel!) verstehen es, Songs zu schreiben die nach den großen Helden klingen und in beeindruckender Weise viel mehr Spass machen. Das liegt daran, dass hier mit viel Liebe zum Detail und viel Überdrehtheit gearbeitet wurde. Wer in einem einzigen Song noch mehr MANOWAR-Wörter (Fight, Power, King, Glory, Kill,… Liste beliebig erweiterbar) unterbringt wie die Vorbilder, hat das Prinzip des True Metal mehr als verstanden. Jeder Sekunde des Albums hört man den Spaß heraus, mit dem die vier Jungs zu Werke gehen.

Nicht nur die Trueness macht dieses Album aus. In fast jedem Song finden sich richtig eingängige, griffige Melodien und öfters auch mal Gitarrensoli, die diese Musik eigentlich so lebendig machen. Sowohl die Instrumentalfraktion als auch Sänger J. S. Bach (Größenwahn oder Tatsache?) dürfen sich zurecht als Musiker bezeichnen und achten penibelst darauf, dass in den Songs keine Langeweile aufkommt. Eben jener J.S. Bach (ich meine den, der noch lebt) trägt mit seiner markanten, äußerst variablen, aber dennoch (fast immer, siehe weiter unten) männlichen Stimme einen großen Anteil an der Qualität dieses Albums. Mit dem Song “Nutbush City Limits“ gibt’s sogar ein TINA-TURNER-Cover obendrauf, in dem er es (auf welche Weise auch immer) schafft, fast wie Tina zu klingen. Unnötig zu erwähnen, dass für diesen Song auch ein echter Saxophonist angeheuert wurde.

Bis auf wenige Ausnahmen wie dem etwas überflüssig wirkenden “Mr. Wannabe“ oder dem leicht verplanten „Warrior“ macht das Album richtig Laune, die Mischung aus bluesigem Hardrock und Heavy Metal der 80er zündet natürlich live noch viel besser als auf Platte. Also: nicht vom Cover und der Trueness abschrecken lassen! Man kann auch übertreiben – man muss es nur drauf haben!

18.06.2009

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