Die Niederländische Band MANGROVE hat sich selbst ein Denkmal in Form eines Live-Albums gesetzt. Warum auch nicht, schließlich hat die Band bereits drei Platten in Eigenregie veröffentlicht. Und das vorliegende „Coming Back To Live“ macht auch durchaus einen guten Eindruck, der Sound stimmt, die Spielzeit ist schön lang, und die Band kommt absolut ungekünstelt rüber.

Die Instrumentierung ist einer Rockband nicht unähnlich, allerdings gibt es hier keinerlei verzerrte Gitarren, und eins der wichtigsten Instrumente ist die Orgel. Musikalisch steckt man irgendwo zwischen Jazz und Prog, mit Rock oder gar Metal hat das hier gar nichts zu tun. Die Band pendelt zwischen abgedrehten Passagen mit versetzten Takten und athmosphärischen Momenten. Letztere gefallen mir persönlich deutlich besser, erinnern häufiger mal an die Musik von Landsmann Arjen Lucassen (der bekanntlich Chef bei AYREON ist) und klingen häufig angenehm melancholisch.

Die Band stellt extrem hohe Ansprüche an sich selbst, das letzte Studioalbum „Facing The Sunset“ ist ein Konzeptwerk, von dem drei Stücke (die es zusammen auf über 44 Minuten bringen!) hier auf CD Nummer zwei vorgestellt werden. Dabei fällt auf, dass die Band viel von der Kunst des Komponierens versteht, die Stücke werden langsam aufgebaut und steigern sich kontinuierlich. In ganz seltenen Momenten fühlt man sich sogar an die Dramatik von Queen erinnert.

Viel mehr kann ich über „Coming Back To Live“ auch gar nicht sagen, ich habe von dieser Art Musik nämlich nicht viel Ahnung. Dennoch muss ich zum wiederheolten Male zugeben, dass die Band viel auf dem Kasten hat und sicherlich auch konkurrenzfähig ist. Sogar mir gefällt das Teil, und ich bin wirklich ein Gitarrenbrett-Fetischist. Fans von Prog mit Jazz-Anteilen sollten die Homepage der Band ruhig mal testen.