„Ynglingaättens Öde“ bedeutet auf Englisch übersetzt „The Fate Of The Ynglinga Kin“ und ist der Titel des neuen Albums von MÅNEGARM, das auf „Fornaldarsagor“ aus dem Jahr 2019 folgt. Wer des Schwedischen mächtig ist, kann der Geschichte um das norwegische Gedicht „Ynglingatal“ folgen. Alle anderen können zumindest zum 10. Mal dem ausgereiften Pagan-Metal-Konzept der Band lauschen.
MÅNEGARM erzählen von alten Sagen
Das Konzept passt wie der sprichtwörtliche Hintern auf den Eimer, letztlich zählt als Nicht-Sprecher der schönen, schwedischen Sprache ohnehin das Zusammenspiel von Musik und Gesang. Und das passt hier vorzüglich. Es ist durchaus mutig, direkt mit dem zehnminütigen „Freyrs Blod“ zu eröffnen. Allerdings zeigt das Trio auch direkt, was es drauf hat. Von stark angeschwärzten Wutausbrüchen bis zu epischem Klargesang mit getragener Teilakustik-Untermalung ist hier alles dabei.
Letztlich bewesien MÅNEGARM mit dem Longtrack einmal mehr, dass sie auch ohne bierselige Melodien und partytaugliche Violinsoli schaffen, die sich in die Hirnwände fräsen. Doch es warten ja noch acht weitere Songs darauf, gehört zu werden. Dabei wird es oft schnell, manchmal düster und in „En Snara Av Guld“ sogar fast balladesk.
Und da es im Bereich kleiner bis mittelgroßer Metalbands ja mittlerweile üblich ist, sich den ein oder anderen Featuregast dazuzuholen, machen auch MÅNEGARM davon Gebrauch und haben sich für „Stridsgalten“ Verstärkung in Form von Jonne Järvelä (KORPIKLAANI), Robse Dahn (EQUILIBRIUM) und Pär Hulkhoff (RAUBTIER) geholt. Das hätte das gute Stück nicht gebraucht, es stört aber auch nicht.
„Ynglingaättens Öde“ ist vielseitig geworden
Das Album schließt mit dem starken, recht schwarzmetallischem „Vitta Vettr“ und dem Akustiksong „Håkommst Av Ett Liv“, in dem sich Sänger Erik Grawsiö die Gesangslinien mit Sängerin Ellinor Videfors teilt, welche auch schon auf den beiden Vorgängeralben zu hören war. Mit „The Wolfheart“ bekommen wir eine englische Version von „Ulvhjärtat“ als Bonus obendrauf. Spannend dabei ist, dass die Atmosphäre sich dadurch direkt verändert, es wird zugänglicher, verliert aber auch einen Teil seines Flairs. „Ynglingaättens Öde“ ist ein vielseitiges Album, das Fans der Band wie auch des noch lange nicht totgespielten Pagan Metals ansprechen wird.
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