Die schwedische Viking-Band MÅNEGARM veröffentlicht dieser Tage ihr fünftes vollwertiges Album „Vargstenen“. Letztes Jahr gabs ja nur die rein akustische Mini-CD „Urminnes Hävd-The Forest Sessions”. Bisher blieb diese Band ihrem eigenwilligen Stil aus Black-, Viking- und traditionellem Metal angereichert mit nicht wenig Folkloreelementen von Geige, Flöte und Frauenstimmen stets treuer als Odin seinem Hammer. Wobei für mich die Stärke von MÅNEGARM weniger im Powerfolk lag, sondern vielmehr im griffigen Black, wenn dieser mit der heiseren Stimme von Frontmann Erik versehen in diese heimatlich-aggressiven Gefilde vordrang; soll heißen wenn der Folk nicht die Hauptkampflinie bildetete, sondern fast grooviger Black.
„Vargstenen“ ist wieder ein typisches MÅNEGARM-Album geworden, soviel vorweg. Hier ist Moderne fehl am Platz, Veränderungen sind unerwünscht. Nach dem (gelungenen) Gitarrenintro „Uppvaknande“ eröffnet „Ur Själslig Död“: der Song bietet fettes Riffing, Folkloreparts, ein gut plaziertes Gitarrenbreak, die für mich äußerst gewöhnungsbedürftig klingenden Powervocals von Erik (allerdings bin ich z.B. auch kein Anhänger von Vintersorg) und die unumgänglichen Geigenparts im Hintergrund. Ohne Akustikintermezzi sind MÅNEGARM einfach nicht denkbar, sowenig wie ENSIFERUM ohne Jagdgalopp. Die kratzig-böse Stimme von Erik gefällt mir wieder mal mit Abstand am besten, das fällt mir gleich beim Opener auf. „En Fallen Fadder“ beginnt so, wie ich MÅNEGARM gerne immer höre: hart, griffig, zupackend, die Vocals geführt von guter Heimatmelodie in black-metallischer Manier. Ein Akustikbreak nimmt Fahrt aus dem Song, Frauenstimmen erklingen, die bisweilen und vor allem am Ende eingesetzten männlichen Klarstimmen sind dagegen überhaupt nicht mein Fall, das „Oh Oh Oh“ hätten sie sich sparen können, ja müssen. Das reicht mir bei Bruci-Baby schon, wenn es wie zuletzt in jedem MAIDEN-Song zum Einsatz kommt. „Den Gamle Talar“ eröffnet mit Geigenklängen, da stehen sie drauf, das wissen wir nun. Die perkussiv eingesetzten Drums runden das Hörbild ab, auf sehr angenehme Art. Überhaupt, wenn Erik seine Klarstimme so einsetzt wie hier, d.h. ohne Überschlag und Power-Vibes, gefällt sie. „Genom Världar Nio“ bietet den obengenannten bewährten Mix und „Vargbrodern Talar“ lockert akustisch auf; dieses Rezept wird nun konsequent über das ganze Album beibehalten.
„I Underjorden“ enthält einen (leider zu kurzen) Black-Part, der vorpreschend vorgetragen wird; 10 Punkte wären hier in der Tat angemessen, sowas können sie gut, das sollten sie öfter machen. „Nio Dagar, Nio Nätter“ und der Titelsong „Vargstenen“ (Frauengesang und Cleanvocals adäquat umgesetzt, ein Fave des Albums) sind musikalisch gelungene Folk-Groove-Tracks. Und noch einmal, weil es immer wieder auffällt, die schnellen, härteren Parts können begeistern, wirklich. Wenn sie bisweilen noch ähnlich mitreissend agieren würden wie ihre finnischen Brüder von ENSIFERUM wäre das aus meiner Sicht kein Nachteil. Wollen wütende Männer in der Wildnis nicht irgendwann mal die Schwerter ziehen und das Lagerfeuer Lagerfeuer und den Wald Wald sein lassen? MÅNEGARM offensichtlich nicht. Sie bieten am Ende noch zwei gute Tracks: „Vedergällningens Tid“ und das akustische „Eld“, ein kurzes nettes Finale übrigens, Maultrommeln werden auch noch zum Einsatz gebracht. Irgendwie werde ich dennoch den Eindruck nicht los, dass da viel mehr drin wäre, wenn MÅNEGARM den wuchtigen Anteil ihrer Musik erhöhen würden. Ganz schwer zu bewerten, diese Band und ihre neue CD. Bei mir gibt es sieben Punkte. Genrefreunde werden einen drauflegen können, andere sollten erst mal reinhören, denn einfach haben es uns MÅNEGARM nicht gemacht. Aber das muss ja auch nicht sein.
Nachdem ein neues Album angekündigt wurde, hab ich sehnsüchtig das Releasdate erwartet und endlich war es da. Und ich muss sagen Manegarm haben es (wieder)geschafft ein richtig gutes Album zu machen. Sie präsentieren sich druckvoll und auch in Sachen Härte haben sie wieder ordentlich zugelegt. Zurückgeschraubt wurde der weibliche Gesang, der nun nur noch vereinzelt in dem einen oder anderen Song auftaucht. Der raue Vikingmetal klingt dadurch frischer und macht gehörig Feuer unter dem Arsch. Musikalisch ist das Album eher an Dödsfärd als an Vredens tid, aber auch das akustische Minialbum Urminnes hävd hat seinen Einfluss genommen. So befinden sich neben hammergeilen, pfeilschnellen Viking Blackmetal Attacken immer wieder ruhige Passagen in denen die Geige die Oberhand hat. Viele der Songs sind partytauglich und haben Saufliedcharakter. So präsentiert sich "En fallen fader" zunächst wild mit fiesestem Gekeife, wird dann aber ruhiger, und ein wunderschöner Geigenmelodienteppich macht sich breit. Das ausdrucksstarke Organ von Erik verleiht der Musik ein großes Hitpotenzial und passt wieder einmal perfekt zur Musik. Anspieltipps sind auf jeden Fall "En fallen fader" und der Titelsong "Vargstenen". Momentan komm ich von dieser CD nicht los, nur die Songs "Ur själslig död" und "Eld" gefallen mir nicht so gut, aber der Rest ist durchaus hörenswert. Für Anhänger von Bands wie Finntroll, Equilibrium und Ensiferum herrscht absolute Kaufpflicht und als Fan vom Viking Metal kommt man an diesem Album bzw dieser Band sowieso nicht vorbei.
Sieben Punkte sind zu wenig. Ich bin noch nicht einmal unbedingt ein so genannter Genrefreund, aber eine dicke Acht hat das Album locker verdient.