Månegarm - Nattväsen

Review

Zwei Jahre nach der Veröffentlichung von “Vargstenen” bei Black Lodge Records beehren die Schweden von MÅNEGARM die Metal-Welt mit ihrem neuen und mittlerweile sechstem Album “Nattväsen”, zu deutsch Nachtwesen. Erneut ist ein Label-Wechsel zu verzeichnen, das Werk erscheint bei Regain Records.

Schnell wird klar, dass “Nattväsen” den vorherigen Scheiben der Schweden in nichts nachsteht. MÅNEGARM begeistern wie gewohnt mit ihrer Kombination aus mächtigem Viking Metal mit beeindruckenden, kraftvollen Clean Vocals und traditionellem schwedischem Folk mit Chören und Violine.
Eingeläutet durch eine eingängige Chor-Passage zeigt der Opener “Mina Fäders Hall” sogleich, was das Album zu bieten hat, nämlich einprägsames, treffsicheres Riffing, treibende Drums, grimmiges Gekeife und aufregende Tempowechsel zwischen langsameren groovenden und genickbrecherischen Parts. Mit “Nattsjäl, Drömsjäl” erwartet den Hörer danach sogleich ein ähnlich abwechslungsreicher und zum Mitwippen anregender Song mit absolutem Ohrwurm-Potenzial. Bei “Bergagasten” wird zwar einen Gang zurück geschaltet, doch nach einem kurzen akustischen Stück folgt mit einem kurzen “Allright” dennoch ein weiteres kraftvolles, groovendes Stück. Auch durch die folgenden Songs knüppeln und schunkeln sich die Schweden souverän, ohne auch nur einen Moment zu schwächeln, “Nattväsen” bleibt durchgängig aufregend und mitreißend, der Finger schnellt eher immer wieder zur Anlage, um die Songs noch einmal anzuhören. Doch auch, wenn die Platte bis dahin kaum steigerbar erscheint, setzen MÅNEGARM zum Schluss des Albums noch ein wahres Highlight. Die halb-akustische, eindrucksvoll getragene und bewegende Ballade “Delling” schließt “Nattväsen” würdig ab und zeigt, dass die Schweden auch mal ganz anders können.

MÅNEGARM haben sich mit “Nattväsen” zwar nicht gerade selbst neu erfunden, aber das wollten sie bestimmt auch nicht. Glücklicherweise gibt es noch eben solche Bands, die ihren absolut eigenen unverkennbaren und unverwechselbaren Stil gefunden haben und sich von der besonders breiten Masse dieses Genres abheben. Bei “Nattväsen” kann man auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, Fehlkauf ausgeschlossen.

20.11.2009
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