Mandragora Thuringia - Rex Silvarum

Review

Die Folk-Metal Band MANDRAGORA THURINGIA kündigen ihr zweites Werk „Rex Silvarum“ an. Soweit erstmal nichts Besonderes, Folk-Metal-Bands gibt es mehr als genug auf der Welt. Interessanter wird das Werk bei der weiteren Beschreibung: epischer Folk Metal zwischen EQUILIBRIUM und IN EXTREMO. Das klingt anders als die x-te skandinavische Band, welche sich folkloristisch über die alten Nordmänner auslässt.

MANDRAGORA THURINGIA kündigen epischen Folk Metal an

Sieben Musiker sind an der Produktion von  „Rex Silvarum“ beteiligt. Das erinnert mehr an Mittelalter und IN EXTREMO mit Bagpipes und ähnliche Utensilien, als das es nach Folk Metal der Marke EQUILIBRIUM klingt. Das Intro nennt sich „Frühling“, bevor es mit „Ausbruch“ schnelle Gitarren, keifenden Gesang und einen mehrstimmigen Refrain zu hören gibt. „Falkenflug“ startet episch, der Gesang wechselt auf klar und kommt insgesamt etwas dünn daher. Erst im Refrain, wenn der mehrstimmige Gesang einsetzt, gewinnen die Vocals an Durchschlagskraft. Die „Kreaturen Der Nacht“ bewegen sich in Richtung Gothic/Mittelalter, der Gesang ist auch hier das Manko. Der komplizierte Name „Sunufatarungo“ holt den keifenden Gesang zurück.

Der Titeltrack „Rex Silvarum“ ist mit mehr als sechs Minuten der Langläufer. Die Nummer wird von den Instrumenten folkloristischer, die Pipes kommen etwas mehr heraus, es wird kräftig gekeift, der Refrain kommt klar und rund aus den Boxen. Eine gewisse Nähe zu EQUILIBRIUM wird spätestens bei den beiden Gastsängern ersichtlich, „Amygdala“ unterstützt Dom R. Crey, „Linde“ der ehemalige Equilibrium-Fronter  Robert Dahn. „Amygdala“ würde mit dem epischen Sound und Gesang auch auf eine EQUILIBRIUM-Scheibe passen. Was ist aber bei „Linde“ passiert? Nach dem Intro übersteuert der Gesang und ein Brei aus Instrumenten und Vocals eröffnet den Song. Im Verlauf von „Linde“ wird es besser, ohne den Gastsänger würde die Nummer eher gewinnen als verlieren.

Etwas zum Schunkeln und Feiern packen die Herren aus Thüringen auch noch auf die Scheibe. „Trollmelodie“ dürfte bei jedem Live-Auftritt gesetzt sein, Humpa-Folk-Metal mit Klargesang, wo wiederum den Vocals die Power fehlt.

„Rex Silvarum“ ist mutig mit Luft nach oben

Der zweite Longplayer von MANDRAGORA THURINGIA ist mutig und kreativ trotz einer gewissen Orientierung an EQUILIBRIUM. Klargesang, keifende Vocals und gutturale Stimmen kommen aus den Boxen. Vielfalt und Abwechselung schreiben die sieben Protagonisten groß. Allen voran der Klargesang könnte eine gehörige Portion Power vertragen. Ein Manko, welches sich wie ein roter Faden durch die Scheibe zieht. Bis auf den wenig gelungenen Gastauftritt von Robert Dahn haben die Herren Streichresultate vermieden. Wer auf epischen Folk Metal steht, sollte der Truppe eine Chance geben, auch wenn noch nicht alles in Perfektion dargeboten wird.

02.11.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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