Mandragora Scream - Luciferland

Review

MANDRAGORA SCREAM bewegen sich seit Jahrzehnten an der Schwelle zwischen Underground und professionellem Musik Business. Mit ihrem neuen Album “Luciferland“ wollen sie endgültig den letzten Schritt gehen.

Dazu präsentiert die Band in jedem Fall die richtigen Ideen. Ihre Musik bewegt sich in der Schnittmenge zwischen Gothic und Dark Metal. Weiblicher Gesang darf dabei natürlich ebenso wenig fehlen wie harte Riffs und treibende Drums. Als Kontrast dienen Orchestereinlagen, die mal als zarte Streicher-Parts und mal episch-bombastisch daherkommen. Auf diese Weise schaffen die Musiker hier eine Klangwelt, die das gesamte Spektrum zwischen WITHIN TEMPTATION, AGATHODAIMON und MARYLIN MANSON abdeckt. Entsprechend sind auch die Inhalte der Songs sehr passend gewählt. Es geht um mythologische Geschichten und esoterische Weltsichten, die passenderweise mit geheimnisvoll anmutenden Gesangslinien und leicht orientalischer Gitarrenarbeit präsentiert werden.

So gut diese ganzen Ideen sind, so schwach ist leider die Umsetzung. Die Musiker agieren nicht gerade auf hohem Niveau. Vor allem das Keyboard erinnert viel zu häufig an RHAPSODY und zerstört so die Atmosphäre, die Sängerin Morgan Lacroix versucht mit ihrer Stimme aufzubauen. Dabei ist das für sie schon schwer genug. Denn häufig stolpert sie einfach über ihren italienischen Akzent, der es dem Hörer schwer macht, in die Tiefen ihrer Lyrics abzutauchen. Der Rest des Quartetts liefert zwar solide Arbeit ab, kann aber auch nicht mit herausragenden Momenten glänzen. Zu häufig wirkt das gesamte Album dadurch chaotisch und unstrukturiert.

Dadurch muss das Fazit für MANDRAGORA SCREAM auch im Jahr 2013 durchwachsen ausfallen. Die Band hat mal wieder geniale Ideen gehabt, ist aber letztendlich an der Umsetzung gescheitert. Wer düsteren Metal mit einem Hang zum Mythischen mag, der sollte “Luciferland“ allerdings wenigstens einmal ausprobieren.

07.02.2013
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