Fabian 
Die fünfköpfige Band MANDATORY aus Österreich legt nach ihrer EP „Concept Of Chaos“ nun ihre erste CD in Albumlänge vor. „Carbon Black“ hinterlässt sofort einen professionellen Eindruck: Das Cover ist gut gemacht, ebenso wie das Booklet und die Webseite der Band. Und das alles in Eigenregie! Auch musikalisch haben sich MANDATORY weiterentwickelt. Nur der Albumtitel scheint im Nachhinein nicht ganz passend gewählt zu sein.
„Carbon Black“ musikalisch einzuordnen, ist nicht so einfach. Zwar zeigen sich die Gitarren oft so spielfreudig wie man das von ARCH ENEMY gewöhnt ist, Schwerpunkt bleibt aber melodischer Thrash Metal mit progressivem Einschlag. Das bedeutet, es wird das Gitarrenbrett bearbeitet, bis die Finger qualmen und harte Thrash-Riffs werden mit melodischen Leads veredelt. Das „Progressiv“ äußert sich in verzwickten Rhythmen und Melodieläufen. Nur der Frontmann fällt da etwas aus dem Genre-Rahmen, steuert er doch Shouts, Growls sowie hin und wieder Klargesang bei.
MANDATORY haben in ihren Songs viele Ideen untergebracht: „Universus God“ verbindet seine Soli geschickt mit einer Bridge, in „Death Avenue“ hat sich ein Voxcoder versteckt (CYNIC lässt grüßen) und der langsame Beginn von „Seven“ könnte schon fast aus dem Power Metal-Bereich stammen. Aber nur, bis ein peitschendes Thrash-Riff etwaige Irritationen hinwegfegt. Die Spielfreude der Band ist wirklich ansteckend.
Ein paar Kritikpunkte muss ich trotzdem aufzählen. In den letzten Songs hat sich die Spielfreude etwas verringert. Sind den Jungs die Ideen ausgegangen? Außerdem könnten die Lieder ruhig mehr Biss haben, so wie das fette Doublebass-Gepladder in „Autumnized“ oder „Seven“ mit seinem einpeitschenden Thrash-Riff. Und warum heißt das Album „Carbon Black“? Kohlrabenschwarz sind höchstens die Songtexte, die Musik ist eher kunterbunt.
Trotzdem haben MANDATORY mit „Carbon Black“ ein ansprechendes Album geschaffen, das Fans von melodischem Thrash-Metal gefallen könnte.
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