MALSANCTUM aus dem schönen Kanada servieren ziemlich schwere Kost im vermeintlichen Gewand des Funeral Doom. Auf Genrebezeichnungen will die Band bzw. das Projekt sich nicht festlegen lassen. Muss sie auch nicht, aber wir Musikjournalisten lieben nunmal diese Schubladen.
MALSANCTUM erklären der Ästhetik den Krieg
Sofern es das Ziel war, mit dem selbstbetitelten Debüt das größtmögliche Gefühl des Unbehagens zu kreieren, dann kann man MALSANCTUM nur die volle Zielerreichung zusprechen. Die Verbindung aus Funeral Doom, Noise und Black Metal klingt und riecht nach modrigen Katakomben. Soundfetischisten sollten einen weiten Bogen um diesen hässlichen Bastard an der Grenze zur Musik machen. Was für die meisten Hörer wie dissonante, semi-professionelle Noise-Orgien klingt, dürfte für eine gewisse (ziemlich kleine) Zielgruppe den Nagel auf den Kopf treffen. Dantes Inferno und ein Tischfeuerwerk liegen hier dicht beieinander.
Bei MALSANCTUM dreht sich alles um die Stimmung, die tief in menschliche Abgründe blicken lässt. Die wenigen Samples unterstreichen dies. Wenn sich repetitive Beats, Schmerzensschreie, Growls und ultra primitive Klangerzeugnisse mit aller Kraft gegen die Gesetze der Musiktheorie sträuben, dann entsteht ein satanisch-finsterer Brodem, der Freunde des Genres frohlocken lässt. Lediglich im abschließenden über zwanzig minütigen „The Shattered Spirit“ erlauben sich MALSANCTUM einen Tritt auf die Bremse und gewähren dem beanspruchten Hörer einen Ausweg mit harmonischen Gitarrenklängen.
Summa summarum
Iron Bonehead Productions gehen tiefer und tiefer in den Untergrund und zerren eine weitere höchst unansehnliche Kreatur ans Tageslicht. MALSANCTUM gehen dahin wo es wehtut und verlieren etwas Tiefgang durch ein semi-professionelles Soundgewand. Dennoch bedient das Debütalbum die avisierte Zielgruppe vollständig.
Okkult-Unsinn für Leute, die ihrem bedeutungslosen Leben etwas Tiefe verleihen wollen. Kriegen nichts geschissen aber sind wenigstens erleuchtet oder so.
Die einzige mir bekannte CD, die aus der Ecke was kann und tatsächlich sowas wie ’ne spezielle Atmosphäre besitzt sind RAISON D’ÊTRE mit „The Empty Hollow Unfolds“.
nili68 Man kann Malsanctum auch anders hören als auf der Ambient-Schiene à la Raison d’Être. Mich erinnern die eher an Black Cilice oder Sortilegia und damit Raw BM. – Und abgesehen davon: nur weil Dir persönlich die Musik nicht passt nili68, heißt das nicht, dass alle anderen, die was damit anfangen können, nicht alle Tassen im Schrank hätten. Da machst Du ja wohl einen Anfänger-Denk-Fehler. Schönes WE.
Ja, hätte man anders formulieren können. Schönes WE 🙂
\m/ 🙂
Man fragt sich halt warum du es nicht gleich anders formulierst, böse zungen könnten behaupten du wolltest einfach nur anecken um dann den geschmackssicheren kenner im rollkragenpulli zu geben. Das ist ja sowas von hipster.
Ich bin einfach impulsiv.
Ein Stück Ritalinkuchen gefällig?
Wieso sollte mein erster Kommentar nicht völlig ernst gemeint gewesen sein? Da man aber wohl Anstoß daran nehmen kann, habe ich mangelnde Diplomatie eingeräumt.
Wenn jemand meine Faves disst, wäre mir das egal, weil ich weiß, dass die großartig sind. 🙂
Wenn jemand meine Faves disst, wäre mir das egal,
Ich wusste doch, dass er eigentlich hopper ist und das mit dem black metal total falsch verstanden hat. Dann machts natürlich sinn, dass er mit themen wie okkultismus und satanismus im black metal nichts anfangen kann
Soso, über sowas machst du dir also um 8:00 morgens Gedanken. Geträumt hast du aber nicht von mir… oder? lol
Es gibt Leute die sind um 8 ‚Uhr auf dem Weg zur Arbeit und haben halt unterwegs nichts besseres zu tun. Und natürlich hab ich von dir geträumt, FEUCHT!
In diesem Falle möchte ich dir JUDAS PRIEST empfehlen, da kannst du beides unter einen Hut kriegen, Metal und… naja, weißt schon.
Jetzt ist mir schlecht.
8 Uhr ist halt auch echt früh.
Hahaha ja.
Genau das war’s.. 😉
Sind wir jetzt schon bei Homowitzen angekommen, ja?! Welcher Spacko hat eigentlich die Vorlage geliefert? :o)
Ich wollte grad sagen, was heißt hier „wir“? Aber dass Rob Halford schwul ist scheint dich ja schon sehr zu beschäftigen…
Der ist wenigstens prominent, aber dein Interesse an mir ist ja schon etwas suspekt…
Ach was, ich dachte um aufmerksamkeit geht es dir mit einem großteil deiner kommentare. Wollte dir ja nur einen gefallen tun.
Und woher soll ich bitte wissen, dass du männlich bist, bei deinem faible für babymetal könntest du auch ne anfang zwanzig jährige studentin in japanologie und ausdruckstanz sein.
Hahaha ich weiß auch nicht ob ich für euch einen Todeskampf organisieren oder euch auf Flitterwochen schicken soll… 🙂
Die donnerkuppel bitte, liebe frau turner. Aber bitte nur mit stahlspitzen bh und föhnfrisur!
Ihr habt ’n Rad ab. 😀
Bin ich ja in guter Gesellschaft. 🙂
Wird gemacht.
Ich freu mich schon :
Mad Max 5: Clownfiesta in der Donnerkuppel -this time it gets dirty
Ich bring ’n Sixpack und ’n Ghettoblaster mit und dann hängen wir einfach nur ab und die Zuschauer wollen ihr Geld zurück. 😉
Die gerade gekaufte neue UADA versetzt mich in so harmonische Stimmung. Ist eigentlich auch nicht der Sinn von Black Metal. 😀
Nee!
Also wer die Donnerkuppel friedlich bestreikt hat doch den Schuss nicht gehört.
Ich bin aber dabei, Hauptsache kein Heineken und aus dem ghettoblaster kommt was ordentliches.
Danger Zone von kenny loggins zb..
Ich bin ja eher für Flashdance, das klingt fast wie Babymetal.
Für eine Party unter der Donnerkuppel reicht aber kein Ghettoblaster, da braucht man schon den…achtung…jetzt kommts…MASTER BLASTER!
Und damit das hier nicht komplett Off-Topic ist: Das Gehörte ist meinem Empfinden nach absoluter Käse (nicht wegen der okkulten Thematik, die nili kritisiert) und fällt für mich eher in die Kategorie „Geräusch“. Persönlich würde mich ein Doppelalbum voller mongolischer Kehlgesänge auf Dauer wohl besser unterhalten. Die Hauptutensilien im Studio waren hier ohrenscheinlich ein altes Casiokeyboard, ein rostiges Metalrohr und ein 10€-Headset als Aufnahmegerät.
Drei Punkte nur, weil dabei tatsächlich auf wundersame Weise sowas wie eine düster bedrohliche Atmosphäre entsteht („Oh Gott, wann ist es endlich vorbei!“) und weil das vermutlich wieder Mucke für ein ganz bestimmtes Publikum ist und ich die tiefe Spiritualität und die vielen Metaebenen dieser Musik einfach nicht verstehe.
Da hätte ich sogar was für dich 😎
https://youtu.be/RPDBDBiaX7E
Da hätte ich sogar was für dich😎
https://youtu.be/RPDBDBiaX7E
Allein der vielen Kommentare wegen bin ich ins Review gestolpert.
Hätte ich doch nur nicht aufs Video geklickt .
Dafür gibt es wirklich eine Zielgruppe? Echt? Wo findet man diese? Warum macht man sowas? …und warum hört man sowas? Für was ist das gut? Wer braucht das?
@ fivedigit..: Wie kann man das den auch anders hören? Mir fällt da nicht mal eine Variante ein.
Der Stefan hat da schon recht: „Soundfetischisten sollten einen weiten Bogen um diesen hässlichen Bastard an der Grenze zur Musik machen“. Ich geh da einen Schritt weiter und würde das nicht nur Soundfetischisten empfehlen.
Ich bin nun schon ne Weile unterwegs ich kenne niemanden der sowas oder auch nur ähnliches im Schrank hat.
In jungen Jahren haben wir uns untereinander immermal ein paar Krampen vorgespielt, nach dem Motto das musst du dir anhören, sowas haste noch nicht gehört. War lustig, paar Bierchen dazu, eine andere Motivation/Zielgruppe kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Nennt mich meinetwegen kleingeistig oder wie auch immer, von mir aus. Nur weil jemand unrythmisch auf Becken und Pauke haut, ne gitarre quietscht und einer im Hintergrund heiser vor sich hin krächst hat das noch lang nix mit Ambient, Kunst geschweige denn Musik zutun.
Schade um das Review, hätte auch was geiles sein dürfen.
Von mir gibt es keine Wertung, geb ich idR nur, wenn ich mir das Gesamtwerk einverleibt hab. Dazu wird es sicher nicht kommen.
Was bleibt sind verstörende Gedanken zu Halford, Sixpack,Flashdance und 3 Metaler in der Donnerkuppel. Gute Nacht!
Sowas geht auch in gut, kann aber sein, dass das wirklich grundsätzlich so garnicht dein Ding ist un du da keinen Unterschied hörst.
https://www.youtube.com/watch?v=7yYs0BgqhH4
War metalfreak eigentlich dein zweiter Account? Du bist ja noch schlimmer als dieser Clixon-Heini.
Was hast du denn für’n Problem? Stell mal das Bier weg und ab inne Heia!
Erstmal Danke für den Link!
Offentsichtlich hast du Recht das ist grundsätzlich nicht mein Ding. Nicht falsch verstehen, für mich hört sich das wie ein 48min Intro ,ohne konventionelle Instrumente, an. Ständig in der Erwartung das es dann endlich losgeht. Wie gesagt hätte auch Malsanctum links liegen lassen, bei der Litanei an seltsamen Schubladen, hab’s nur auf Grund der Kommentare geöffnet.
Stell dir das mal Live vor. Ob da auch Gedränge in den vorderen Reihen herrscht?
Bei akzentuierter Beleuchtung ist die Bühne die meiste Zeit Dunkel, hihi ; )
@stahlhelm: Look who’s talkin‘
@Dor Leo
Kein Ding, man muss ja auch nicht alles mögen und bei 90% des Dark Ambient geht mir das so wie dir. 😉
@ Dor Leo Hallo, ich bin einer aus dieser Zielgruppe, und es gibt ne menge Leute, die sowas hören. 😉 Es hört nur eben nicht jeder alles auf die gleiche Weise. Manche Leute finden Rückkopplungen per se geil, andere Blastbeats, andere Growls… am Ende des Tages ist das einfach ne Geschmackfrage. Und je nachdem was man da persönlich heraushört, kann man auch sowas wie Malsanctum eben auf verschiedene Weisen hören. Für mich ist das Raw Black Metal. Ich brauche da auch garkeine Bedeutungsebenen, mir reicht der gepflegte Krach vollkommen aus. Schwarze Eier aus Stahl eben. 😉 \m/
P.S. @ Dor Leo Vom 1.-3.11.2018 findet in Berlin das Never Surrender Fest I statt, das von Iron Bonehead und Nuclear War Now! mit Bands von deren Labels organisiert wird. U.a. treten Black Cilice auf. Da wird nur so’n Zeugs gespielt… http://www.nwnprod.com/?p=9427
Nicht Dor Leo, aber… klar gibt’s sowas live. Es gibt ja auch Bands vom Label Cold Meat Industry live. Das entspricht ja auch nicht gerade breiten Hörgewohnheiten. 😉
https://www.youtube.com/watch?v=D6tmF7yRlQA
Vielen Dank für die Info! Ich denk aber, ich bin noch nicht bereit dafür 😉
nili68 Du bist hier der trollende Platzhirsch, oder?
@ Dor Leo Kein Problem, irgendwann hat jeder sein Coming Out. Ich hatte meines mit Black Cilice. Ich glaube an Dich! 😉
Wobei in meinen Augen der Vergleich trotzdem hinkt. (Ich kenn wohlgemerkt von Malsanctum nur obiges Video)
Denn auch wenn sie auf auf Iron Bonehead sind, haben sie schon einen ziemlich hohen Geräuschfaktor. Gegenüber den Bands, des von dir genannten Festivals lassen sie doch erheblich die Songstrukturen vermissen.
Sowohl Black Cilice, wie auch Faustcoven oder Lihamon und sogar Grave Upheaval sind da einige Stufen differenzierter unterwegs.
Dafür muss man auch nicht bereit sein. Das ist einfach Crap.
Ein Youtube-Kommentar, der es treffend zum Thema Raw Black Metal auf den Punkt bringt: it’s when you’re to lazy to put any effort in your music
Das als künstlerische Vision zu verkaufen ist einfach nur frech.
Unnötige Verallgemeinerung. Der Youtube-Kommentar trifft evtl. auf Malsanctum zu, schießt aber z.B. bei einer Band wie Sortilegia komplett am Ziel vorbei.
Ok, die sind vllt 2% besser, aber die Drums z.B. kloppen über die komplette Spielzeit im gleichen Takt, null Variation, wie auch der Rest. Wenn man dasselbe Lied immer wieder spielen würde, würde es keiner merken. Klar, das ist bestimmt alles so gewollt, als wenn man Höhlenmenschen mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet hat und die rudimentärsten Griffe beigebracht hat, aber mir kann doch niemand sagen, dass jemand sowas freiwillig macht, wenn das Talent auch für mehr reichen würde. Sicher findet alles seine Abnehmer…
O Mann! Naja, zum Glück schreibst du nicht für metal.de, sondern der Herr Möller. Sein Review zu „Sulphurous Temple“ unterschreib ich nämlich direkt.
Es sei ja auch jedem gegönnt, aber ich sehe mich eher hier https://www.metal1.info/metal-reviews/sortilegia-sulphurous-temple/ wieder.