Aus dem Land des unerschöpflichen Heavy Metal-Nachwuchses kommen MALPRACTICE, die dieser Tage ihr Zweitwerk „Triangular“ veröffentlichen. Irgendwie scheint der Name des Albums bei der stilistischen Einordnung Programm. Denn wie bei einem gleichschenkligen Dreieck bekommt man fast ausgeglichene Anteile von Progressive-, Power- und Melodic Metal präsentiert. Naja, gut. Einen leichten Progressive-Überschuss gibt es schon.
Doch die fünf Finnen reichern ihren Progressive Metal mit genug Power und Melodic an, um „Triangular“ auch für die anderen Hörergruppierungen interessant zu machen.

Trotz regelmäßger Rhythmuswechsel, geht nie der rote Faden eines Songs verloren, was für ausgezeichnetes Songwriting spricht. Hooklines werden wieder aufgefasst und zu Ende geführt. Außerdem können einige Songs mit wirklich starken gesanglichen Höhepunkten brillieren, was im Progressive-Genre auch nicht alltäglich ist.
Einige ausgedehnte instrumentelle Arrangements sind da schon eher bezeichnend, aber das Quintett versteht sich auch auf diese Aspekte. Besonders die Gitarristen können sich durch ihr gleichermaßen virtuoses wie dynamisches Riffing auszeichnen.
Sänger Aleksi Parviainen zeigt sich variabel und wechselt locker zwischen mehreren Oktaven, und auch einige aggressivere Vocals beherrscht er spielend. In die Refrains kann er mit seinem melodischen Timbre viel Emotionen setzen.

Von den acht Songs einzelne Highlights herauszupicken, ist schwierig, da sich sich praktisch allesamt auf einem recht hohen Level abspielen. Was mir noch fehlt, sind ein, zwei Stücke, die herausragen und sich auch langfristig im Ohr des Hörers festsetzen. Durch die Virtuositäten zeichnet sich besonders der rein instrumentelle Titeltrack aus. Er ist allerdings auch von sehr vielen Breaks beherrscht.

MALPRACTICE servieren uns abwechslungsreichen Progressive Metal, der sich hören lassen kann. Wer Bands wie ETERNAL FLIGHT, PAGAN´S MIND oder THRESHOLD zu seinen Favoriten zählt, sollte sich auch unbedingt „Triangular“ mal zu Gemüte führen.