Malphas - Flesh, Blood & Cosmic Storms

Review

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MALPHAS schwärmen von „Flesh, Blood & Cosmic Storms“. Nicht mal ein Jahr ist seit dem Vorgänger „Divinity’s Fall“ ins Land gezogen, da stehen die Schweizer Black Metaller schon mit ihrem dritten Album in den Startlöchern. Doch wurden MALPHAS von der Muse geküsst oder handelt es sich hier vielleicht doch eher um einen Schnellschuss?

MALPHAS haben kosmischen Rückenwind

Grundsätzlich bleiben die Satansbraten aus Lausanne ihrer bisherigen Linie treu, sprich: MALPHAS klingen auch auf „Flesh, Blood & Cosmic Storms“ vor allen Dingen überaus schwedisch. Von DISSECTION über MÖRK GRYNING und SACRAMENTUM bis hin zu WATAIN oder OFERMOD steht erneut der gesamte Kanon schwarzmetallischer Teufelei mit dezentem melodischem Anstrich aus Sverige Pate. Ein gewisses Maß an Weiterentwicklung kann man den Eidgenossen dennoch nicht absprechen.

MALPHAS sind nämlich von Anfang an darauf bedacht, nie zu sehr nach einem bestimmten Vorbild zu klingen; über weite Strecken lassen sie ihre Einflüsse geschickt ineinanderfließen und erweitern diese um ein paar eigene Pinselstriche. So wird der majestätisch wie kampfeslustig voranschreitende Opener „Ycheil“ von einem rockigen Solo und Gangshouts aufgelockert, derer sich MALPHAS im weiteren Albumverlauf übrigens wiederholt bedienen, siehe etwa das treibende „Armageddon“.

Immer wieder trifft Nödtveidt’sches Melodiegefühl auf die rituelle Bösartigkeit der berühmten Kollegen aus Uppsala. Mit „Spirit And Form“ gelingt den Schweizern gar eine richtiggehend entrückte Erfahrung und mit dem über zehnminütigen „Of Flesh & Blood & Cosmic Storms“ zeigen MALPHAS ihre gesamte Bandbreite von schwarzer Raserei, über folkige Akustikzwischenspiele bis hin zu finsterer Epik, ohne dabei übers Ziel hinauszuschießen.

Die größte Überraschung steht aber sicherlich in der Mitte des Albums; für „Dead Death Dreams“ hat man sich nämlich LIV KRISTINE (MIDNATTSOL, Ex-THEATRE OF TRAGEDY, Ex-LEAVE’S EYES) als Gast ans Mikro geholt. Für ein Black-Metal-Feature hatte man die norwegische Sängerin, die man abgesehen von ihrem derzeitigen Betätigungsfeld ja eher aus der gotisch symphonischen Ecke kennt, nicht unbedingt auf dem Zettel. Die Rechnung geht aber auf, denn ihr geisterhafter, norwegisch vorgetragener Gesang fügt sich wunderbar in die düster melancholische Nummer ein.

„Flesh, Blood & Cosmic Storms“ ist ein weiterer Schritt nach vorn

Teils haben die Kritikpunkte, die der Kollege Johannes Werner in seiner Rezension zum Vorgänger nannte, auch weiterhin Bestand. Denn bei aller handwerklichen Beschlagenheit und Weiterentwicklung in Sachen Songwriting geht MALPHAS nach wie vor ein Stück weit die Intensität von Kollegen wie WATAIN und OFERMOD ab. Dieses Gefühl, dass die Musiker das, was sie da zelebrieren auch wirklich ernst meinen.

„Flesh, Blood & Cosmic Storms“ ist aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung und je mehr sich MALPHAS stilistisch freischwimmen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Schweizer in Zukunft auch ihre eigene schwarze Flamme entfachen. Ansonsten weiß das Album nämlich wirklich zu gefallen; wer kompetent dargebotenen Black Metal mit Schwedenschlagseite schätzt und auf die Glaubhaftigkeit des spirituellen Unterbaus ohnehin nicht allzuviel Wert legt, macht hier absolut nichts falsch.

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06.04.2023

"Musik hat heute keinen Tiefgang mehr." - H.P. Baxxter

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