Malleus Maleficarum - Nothing Left To Fight For

Review

Was ist denn mit MALLEUS MALEFICARUM passiert? Anderes Logo, anderes Artwork, andere Musik? Nicht ganz. Zwar hat sich optisch eine Menge getan, Black Metal allerdings ist immernoch Programm. Das Cover zu dem bereits im September 2006 veröffentlichten „Nothing Left To Fight For“ wirkt sehr puristisch und industriell. Was erwartet mich also nach den eher durchschnittlichen frühen Werken des französischen Hexenhammers, wie „Taedium Vitae“ oder „Des Bibles, Des Hymnes, Des Icônes“? Eine kleine Überraschung. Die satanische Maskerade haben Tamas (Gitarre, Gesang), Ahriman (Bass, Gesang) und Seigneur Nergal (Schlagzeug) abgelegt, um das Oberflächliche in den Hintergrund zu stellen und den Fokus auf interessante, zeitgemäße Musikcollagen zu setzen. Bei Bands, die nicht gerade für ihre Eigenständigkeit bekannt sind, sollte es ein Leichtes sein, irgendwelche Vergleiche zu ziehen. Doch das will mir bei dem dritten Album von MALLEUS MALEFICARUM nicht so ganz gelingen.

Wenn ich nach dem Industrial-lastigen Intro die Musik beschreiben müsste, klingt das sicherlich nicht wirklich spannend. Die zehn Songs, in Muttersprache intoniert von Tamas, treiben meist im Mid-Tempo, ohne aber auf treibende Riffs und markantes Schlagzeug-Gewitter zu verzichten. Das hört sich doch nach den meisten Gruppierungen dieser Gattung an, oder? Sicherlich, aber die Abwechslung macht es aus, da sich auch einige Akustikgitarren, Black’n’Roll-Riffs und Ambient-Intermezzi im düsteren Sumpf von MALLEUS MALEFICARUM verirrt haben. Dadurch wird das Hören zu einem Balanceakt zwischen Raserei und trister Melancholie. Die Stimmung ist zu Beginn herbstlich, wird dann wütend und rumorend, um dann mit einer Menge Herz zum Doom und zu experimentellen Samples zu greifen, um den Morgenschauer abzuschließen. Dennoch ist es stets Black Metal.

„Nothing Left To Fight For“ hat die Fähigkeit, seine Seele mit der Zeit vollends zu entfalten. Am Anfang wirkt es eingängig, da die Franzosen ihr Black-Metal-Feuer schon zu Beginn versprühen. Mit großen Änderungen wird nicht mehr gerechnet, was sich aber ab der Mitte des Albums ändert. Dann wird es nämlich recht sperrig und erlangt entweder gerade dann die Aufmerksamkeit des Zuhörers oder eben Desinteresse derjenigen, denen der Stil nicht so zusagt. Es ist auf jeden Fall kein Album, was man bedingungslos jedem empfehlen kann. Wer aber keine Berührungsängste hat und sich von der langsamen, aber stetigen positiven Veränderung MALLEUS MALEFICARUMs überzeugen lassen will, wird sicherlich einige Lieblingsmelodien entdecken. Sie haben aber definitiv bewiesen, dass selbst nach zehn Jahren relativ bedeutungsloser Bandgeschichte, Hopfen und Malz noch nicht verloren sind. Vielleicht schaffen die Herren es ja beim nächsten Album, sich in die Riege der lokalen Black Metal-Helden wie DEATHSPELL OMEGA oder NEHEMAH einzureihen. Auf einem guten Weg sind sie. Anspieltipps: „Malleus Maleficarum“, „Les Traces“, „…La Perversion Comme Représentation“.

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02.02.2008

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