Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man ein neues Album einlegt und auf der Stelle – im positiven Sinne – gegen die Wand gepresst wird und so derb in die Fresse bekommt, dass man um mehr bettelt obwohl’s schon blutet? So ein Album ist „Entities“ nicht ganz, obwohl man das nach dem brutal-schnellen Auftakt von „Risen Through The Ashes“ denken könnte. Denn trotz aller thrashigen Härte und Aggression, die die fünf Briten von MALEFICE auf ihrem Debüt entgegen bringen, bleibt es stets melodisch, wandelt manchmal in progressiven Gefilden und erinnert in groovigen Passagen auch schonmal an PANTERA, wie zum Beispiel in „Traitor To All You Know“ oder in „As Skies Turn Black“.
Und als ob das alles noch nicht genug wäre, überraschen MALEFICE bei „Dreams Without Courage“ schliesslich noch mit richtig beeindruckendem Riffing, unglaublich präzisem Drumming und cleanen Guest-Vocals von SIKTH’s Justin Hill. So ist das genau nach meinem Geschmack.
Allerdings lässt sich trotz oben genannter Vorschusslorbeeren nicht verschweigen, dass einige der Songs während der zweiten Hälfte des Albums wie „Nothing Left“ oder dem Rausschmeisser „Bringer Of War“ einfach nicht mehr richtig hinlangen, als ob den Jungs die Puste ausgegangen wäre, und trotz (oder aufgrund?) gewisser Progressivität die überragenden Eindrücke der ersten Hälfte vermissen lassen. Hätten MALEFICE zum Schluss nochmal eine richtige Granate gezündet, hätte ich mich ohne zu zögern zu einem weiteren Punkt hinreissen lassen.
Nichts desto trotz ist MALEFICE mit „Entities“ ein sehr guter, fett produzierter Einstieg gelungen. Für Freunde von CHIMAIRA und GOD FORBID könnte dieses Album sogar eine Offenbarung sein.
Kommentare
Sag Deine Meinung!