Malefice - Awaken The Tides

Review

Fans von LAMB OF GOD, CHIMAIRA und Co. sollten die Briten MALEFICE, die mit “Awaken The Tides” ihr drittes Album vorlegen, bereits ein Begriff sein. Für diejenigen, die mit der Band noch nicht vertraut sind, ist deren Musik recht schnell beschrieben: Der Fünfer zelebriert eine Mischung aus melodischem Death und Neo-Thrash, gepaart mit einer fetten Portion Metalcore, die dem Hörer ordentlich die Fresse poliert.

Die zehn überwiegend flotten Songs auf dem neuen Werk der Engländer dröhnen straight, kraft- und druckvoll aus den Boxen, die Riffs brettern stetig nach vorn, angetrieben von den abwechslungsreich eingesetzten Drums, und Dale Butlers aggressive, wenn auch etwas gleichförmige Vocals verleihen der Musik eine ordentliche Ladung Pfeffer. Die Titel wirken nie stumpf zusammen geprügelt, sondern stets anspruchsvoll und durchdacht – manchmal etwas zu aufgesetzt anspruchsvoll, denn so manch frickeliges Solo nimmt dem Album einfach die Fahrt und möchte sich auch nicht so recht ins Klangbild einfügen.
Besonders sympathisch sind mir die Briten jedoch, weil sie nicht auf der aktuellen Modern Metal-Trendwelle mitschwimmen, sondern weitestgehend auf cleanen Gesang und poppig-melodische Refrains der Marke SONIC SYNDICATE verzichten. Umso bemerkenswerter ist es dann, dass die Titel MALEFICEs dennoch gleichermaßen ins Ohr gehen und mitreißen, besonders der Titeltrack lässt sich so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen vertreiben. Einzig, wenn die fünf Musiker gerade aus diesem Schema ausbrechen und sich doch auf ruhige Zwischenparts oder eingestreute cleane Vocals einlassen, überzeugen sie meiner Meinung nach nicht (“Baying For Blood”, “The Day The Sky Fell”). Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelnde Abwechslung auf “Awaken The Tides” – zumindest meiner Meinung nach gleichen sich die Songs spätestens nach der Hälfte des Albums einfach zu sehr, sodass man nicht selten dazu geneigt ist, die Skip-Taste zu betätigen.

Dennoch solide 6 Punkte, alles in allem sollten Genre-Fans hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren, auch wenn das Album einige Schwächen aufweist.

22.06.2011
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