Make Them Suffer - How To Survive A Funeral

Review

Soundcheck Juli 2020# 5 Galerie mit 16 Bildern: Make Them Suffer - Vainstream Rockfest 2024 in Münster

MAKE THEM SUFFER haben bereits mit ihrem letzten Album „Worlds Apart“, das vor drei Jahren erschien, ihre Experimentierfähigkeit demonstriert. Hatten sie sich auf dem Vorgänger „Old Souls“ schon vom reinen Deathcore gelöst, bewiesen sie mit dem Nachfolger Eigenständigkeit. Die Australier präsentierten sich als musikalische Grenzgänger, denen es auf natürliche Weise gelang, Post-Hardcore und Death Metal zu vermischen, ohne sich in den engen Schranken des Deathcore zu verrennen.

Setzt sich diese Wandlungsfähigkeit auf „How To Survive A Funeral“ fort? Der Einstieg ist dieses Mal sperrig. Mit „Step One“ und „Falling Ashes“ läuten zwei unstrukturierte Abrissbirnen das Album ein. Sofort fällt der Sound auf, der wilde Knüppel-Parts und ruhige Ambient-Passagen sauber auf eine Lautstärke pegelt. Das ist für die Ohren zwar angenehm, lässt die Musik aber letztlich auch etwas zu zahnlos wirken.

MAKE THEM SUFFER – stets im Wandel

Gut, dadurch klingen MAKE THEM SUFFER auch bekömmlicher, der volle Sound von „Worlds Apart“ hätte aber auch „How To Survive A Funeral“ gut getan. Ebenso hat sich eine ermüdende Ziellosigkeit auf das Album geschlichen. Nummern, die trotz aller Vielschichtigkeit auf den Punkt kommen und ins Ohr gehen, wie zum Beispiel „Grinding Teeth“ auf dem Vorgänger, sind auf dem neuen Langspieler nur selten auszumachen. Am ehesten geht noch der Track „Bones“ in diese Richtung. Die Lust am Experimentieren ist immer noch da, doch scheint zielstrebiger Drang zur Weiterentwicklung einer unbekümmerten Ziellosigkeit gewichen zu sein.

Dennoch geht die Grundformel immer noch auf. Das Wechselspiel zwischen harten Stromgitarren und sanften Piano-Klängen, zwischen Gekeife und Klargesang, funktioniert immer noch blendend, wenn man über den, wie oben beschrieben, etwas dünnen Sound hinwegblicken kann.

„How To Survive A Funeral“ ist kein schlechtes Album geworden, aber auch nicht der nächste Schritt einer Band, die sich ansonsten stets neu erfindet, hier aber eher unkonzentriert wirkt. Fans von MAKE THEM SUFFER bekommen, was sie erwarten dürfen. Einen besseren Einblick in das Können der Band liefern allerdings die beiden Vorgänger.

04.07.2020

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