METAL FORCE heißen jetzt wieder MAJESTY, sonst ändert sich nichts. Das ist zwar die (simple) Adaption eines Werbeslogans, trifft im Fall von Tarek Magharys Band MAJESTY aber den berühmten Nagel auf den Kopf. Warum auch immer sich die Band mit dem Wechsel zu Joey DeMaios Label Magic Circle Music umbenannt hat, die Musik hat sich von der der alten Platten nicht unterschieden. Abgesehen davon vielleicht, dass man auf dem selbstbetitelten Album nicht die Hitdichte wie in der Vergangenheit auffahren konnte. Also folgte ein erneuter Wechsel der Plattenfirma und nun steht mit “Thunder Rider” sieben Jahre nach dem letzten Studioalbum ein neues Schlachtenepos auf dem Programm.
Geändert hat sich, wie oben schon angemerkt, nicht allzu viel. MAJESTY setzen nach wie vor auf eingängige, instrumental meist simpel gestrickte True-Metal-Hymnen. Ganz so wie sie es seit ihrer Gründung 1997 schon immer getan haben. Gleich der titelgebende Opener bündelt alle Bandtrademarks, führt die vorgegebene Linie konsequent weiter und leitet den Hörer gekonnt in die Platte ein. Aber gleich das folgende “Warlords Of The Sea” legt auch schon die Schwächen von „Thunder Rider“ offen. Zum einen haben sich MAJESTY selbst in dem engen Korsett, das sie sich gesetzt haben, keine Möglichkeit der Weiterentwicklung geschaffen. Zum anderen klingt die neue Scheibe erschreckend zahm produziert. Die Gitarren erzeugen selten den Druck, den man von einer MAJESTY-Platte erwartet und agieren über die gesamte Spielzeit viel zu harmlos. Gleiches gilt für das Schlagzeug, das durch die modernen technischen Hilfsmittel (Stichwort: Drumagog) jegliche Durchschlagskraft verloren hat. Da hat die Band schon deutlich bessere Produktionen gefahren.
Über diesen Makel könnte man selbstverständlich hinwegsehen, wenn wenigstens das Songmaterial überzeugen würde. Neben dem erwähnten Opener kommt mit dem starken “Rebellion Of Steel”, “Warlords Of The Sea”, “Anthem Of Glory” und der MAJESTY-typischen Hymne “Metal Union” (mit allerlei Gastsängern) nur die Hälfte der Stücke auf das Niveau der ersten Alben. Die anderen Stücke klingen alle zu gleichförmig, selbst wenn hier und dort ein Rhythmuswechsel oder ein gelungenes Break eingebaut wurde. Das hat vor allem auch damit zu tun, dass Tarek Maghary immer in der gleichen Art an seine Melodien herangeht und man nach nur ganz wenigen Momenten schon weiß, wie die Stücke nun fortfahren. Sicherlich bilden eingängige Refrains einen Grundbaustein des True-Metal-Genres. Das soll ja auch so sein, nur sollten die Songs dann wenigstens mehr Substanz haben, als es auf “Thunder Rider” der Fall ist. Als Beispiel seien an dieser Stelle die verzichtbare Ballade “Asteria” und “Make Some Noise” genannt. Letzterer Song hätte auch gut auf dem aktuellen RUNNING WILD-Album funktioniert, kommt mit völlig unspannenden Riffs daher und wäre von MAJESTY früher sicherlich nicht aufgenommen worden.
Das einsame Highlight “Thunder Rider” erhebt sich also über vier recht starke Songs und einen Rest, der leider über Durchschnitt nicht hinaus kommt. Ich vermisse neben einer knallenden Produktion, noch Hymnen wie “Into The Stadiums” oder generell einfach überzeugendes Songmaterial. Da kann man, meiner Meinung nach, mit sieben Jahren Albumabstinenz auf dem Konto, durchaus mehr von einer der führenden deutschen True-Metal-Bands erwarten.
Kommentare
Sag Deine Meinung!