Für mich gehören Majesty zu den Bands – ähnlich wie die Kollegen von Wizard, Double Di-amond oder auch Rebellion – die zwar eine feste Anhängerschaft besitzen, aber aufgrund ih-res festgefahrenen Stils nie wirklich darüber hinaus Fans gewinnen werden. Daran wird auch die mir vorliegende EP nichts ändern, die schon mal als Anheizer für das neue Album „Hell-forces“ dienen soll.
Die drei auf das Album kommenden Songs (“Sons Of A New Millenium”, “Make It, Not Break It”, “Guardians Of The Dragongrail”) bieten nichts Innovatives, zu oft wird bei Mano-war abgeguckt. Und vom Inhalt her werden die üblichen True Metal Klischees in wenig geis-treichen Texten behandelt (Auszug vom Song “Make It Not Break It”: We´re gonna make it – not breakt it, we´re gonna shake it – not fake it, we fired a shockwave all around the world, we shouted out and our voices were heard, come and join us – we are gonna rule). Die Balla-de “Guardians Of The Dragonflame“ (in der hier vorhandenen orchestralen Version) ist zwar gut gemeint, aber die Umsetzung ist leider ziemlich kitschig geworden. Bei dem Track „Hail To Majesty“ handelt es sich um eine Liveaufnahme vom Auftritt beim Keep It True IV Festi-vals in Königshofen und beim Track Nummer 5 handelt es sich um eine remasterte Version des Songs „Ride And Fight“.
Die Produktion wurde wieder einmal vertrauensvoll in die Hände von Stefan Kaufmann (Ac-cept, U.D.O.) gelegt, der den Songs zwar einen druckvollen Sound aber als Nachteil den typi-schen Kaufmann Stempel verpasst hat. Vom Schlagzeugsound her könnte es sich auch um eine neue U.D.O. Langrille handeln.
Natürlich haben auch Majesty eine Daseinsberechtigung. Schließlich gibt es genügend Metal-fans da draußen, die auf eben dieses True Metal Klischee stehen und denen es egal ist, dass ihre Lieblinge immer die selben Themen in immer der selben Musik verpacken. Alle, die bis jetzt nichts mit Majesty anfangen konnten, werden jedoch auch mit dem neuen Werk nichts anfangen können.
Wer hört sowas? Gibt es da welche? Derartig viele Klischees zu verbraten, bei Manowar/Stratovarius und Konsorten zu klauen wie die Raben, dabei noch nicht einmal die Härte von Andy Borg, aber Pentagram/Axt/Langhaarschwingend durch die Gegend schmachtfetzend… gütiger Himmel, ein Grund mehr , die Hölle zu bevorzugen… Kurzum: wem Pur zu Blackmetallisch klingen, wer bei Tony Marshall zu viele Growls bemängelt, der sollte hier zuschlagen, für ALLE anderen gilt: Finger Weg! Tips für wirklich guten traditionellen Metal: Wolf, Death Angel, Paradox und Force of Evil. Aber diese Bands sind der Kastratenfraktion wahrscheinlich zu "untrue"…