Majestica - Above The Sky

Review

Hinter MAJESTICA steckt niemand Geringeres als der SABATON-Gitarrist Tommy Johansson. Neben der „Swedish War Maschine“ ist der Musiker auch bei REINXEED aktiv, die nun unter dem neuen Banner MAJESTICA die Musikwelt in Aufruhr versetzen wollen. Mit Uli Kusch an den Drums konnte man auch ein bekanntes ehemaliges Mitglied von HELLOWEEN für dieses neue Projekt begeistern. Es ist also serviert, ob „Above The Sky“ auch mundet, erfahrt ihr hier.

Alles neu – MAJESTICA

Was für ein beeindruckender Start. Der Titeltrack kommt mit heftigen Riffs und einer ungewöhnlichen Melodie daher, die sich im Laufe des Songs immer weiter steigert und einen ohrwurmverdächtigen Refrain abliefert. Zwischen Power-Chord und Falsettgesang dürften sich nicht nur Power Metal-Fans wohlfühlen. Die gewohnten skandinavischen Klänge finden auch bei „Rising Tide“ ihren Weg. Der Keyboard-Anteil an dieser Nummer ist zwar beeindruckend hoch, tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Man fühlt sich spontan an die früheren STRATOVARIUS erinnert. Guter, gradliniger Power-Metal, der einfach immer funktioniert. Auch die Bridge kommt derart episch daher, man wünscht dieser Band eine große Bühne, um die gesamte Bandbreite des Songs würdig umzusetzen.

Wohlfühlmomente gibt es auf dieser CD gefühlt endlos. „The Rat Pack“ schwingt fast schwerelos daher und fordert den geneigten Zuhörer direkt zum Mitsingen des Refrains ein. Ein echtes Highlight, das einfach Spaß macht. Elektronische Orgelklänge und ein sattes Riff bilden die Basis für „Mötley True“. Ein Song, der mit einem Augenzwinkern versehen ist und dabei so opulent wie der Marsch des Imperators daherkommt. Wirklich ein beeindruckender Beitrag, den man getrost als Anspieltipp bezeichnen kann. „The Way To Redemption“ startet beeindruckend stark, verliert sich im Laufe des Songs aber leider zwischen Gitarrensolo und Falsett-Gesang. Das können MAJESTICA auf jeden Fall besser.

Wellness für Metalheads – „Above The Sky“

Die 80er-Jahre sind zurück. Dieser Trend scheint mittlerweile unbestreitbar zu sein und so ist „Night Call Girl“ an die goldene Ära des Hardrocks angelehnt. Zwar mit deutlich mehr Härte, aber dennoch verfügt dieser Beitrag über diesen besonderen Charme aus längst vergangenen Tagen. Mit „Future Land“ stellen die Vollblutmusiker ihre unglaubliche musikalische Klasse unter Beweis. Der Anfang dieses Tracks genügt bereits, um die Konkurrenz das Fürchten zu lehren. Virtuoser beginnt kein weiterer Song dieses Albums. Eine Hommage an HELLOWEEN und mindestens genauso beeindruckend wie die besagte Band, der hier Tribut gezollt wird.

Triumph-Fanfaren und ein weiteres Heldenepos werden mit „The Legend“ präsentiert. Bei diesem Refrain gibt es wohl keine Ausreden mehr, hier muss mitgesungen werden. Mit dem Schwur „Alliance Forever“ bekommt die CD dann ihr Finish. Vielleicht etwas zu lang geraten, aber dennoch stellt sich hier keine Langeweile ein.

Fazit: Auch wenn der Bandname etwas klischeemäßig wirkt, so kann sich die Musik umso besser behaupten. Und schließlich geht es darum. „Above The Sky“ ist ein Volltreffer, einen Punkt Abzug gibt es für die Tracks, die doch etwas zu langatmig geworden sind. Allerdings ist das Meckern auf sehr hohem Niveau. MAJESTICA haben den richtigen Weg eingeschlagen und sind einer der Newcomer-Tipps des laufenden Jahres.

31.05.2019
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