Maintain - The Path
Review
Anfang 2000 gehörten MAINTAIN zusammen mit DEADLOCK und MAROON zu den heiß gehandelten Geheimtipps der deutschen Metalcore-Szene. Im Gegensatz zu den befreundeten Bands ließ der große Erfolg aber immer auf sich warten, und das, obwohl MAINTAIN mit Alben wie „Reveal Our Disguise To An Infinite Abyss“ oder „With A Vengeance“ in der Vergangenheit bewiesen, dass sie durchaus das Potenzial besitzen, richtig gute Musik zu machen.
Mit dem neuen Album „The Path“ steht nun schon der siebte Output in den Startlöchern, und auch diesmal hält man das hohe Niveau der Vorgänger. Schon die Opener „New Shores“ und „Breaking The Waves“ legen mit Volldampf los: Überwiegend im Uptempo angesiedelter, schwedischer Melodic Death trifft auf moderne Core-Elemente, die aber inzwischen deutlich reduziert wurden. So gibt es bis auf die selten eingestreuten Breaks und die noch selteneren Gangshouts kaum noch Verweise auf die Core-Vergangenheit, das neue Gewand steht dem Sound aber verdammt gut. Mit „The Farewell“ gibt es dann auch schon kurz nach Start den ersten richtigen Kracher, dessen eingängiger Refrain sich sofort ins Gedächtnis brennt. Frontmann Timo Böhling pendelt hier zwischen tiefen Growls und heißeren Shouts und macht auch sonst seinen Job richtig gut. Dazu passend gibt es dann auch noch eine sehr druckvolle Produktion und einen Haufen überzeugender Momente, wie zum Besipiel das stark an PARKWAY DRIVE erinnernde „KISSING THE FLAMES“ oder das atmosphärische „Reign Of Malice“.
Wenn man den Jungs von MAINTAIN etwas vorhalten will, dann dass in knapp einer Stunde Spielzeit die „Hitdichte“ etwas zu gering ist, um einen am Ende vollkommen vom Hocker zu reißen. Gelungen ist „The Path“ aber allemal und bietet viele kleine, aber feine Momente, die begeistern. Wer auf modernen Metal steht, sollte hier auf jeden Fall ma reinhören, MAINTAIN spielen definitiv weit oben mit.