Der jedes Jahr ausgetragene Emergenza Newcomer-Wettbewerb war mir schon immer suspekt gewesen. Wenn ich mal einer Regionalausscheidung beiwohnte, wurden stets die in meinen Augen guten und hoffnungsvollen Bands gekickt und die weniger begeisternden Combos für die nächste Runde zugelassen. Ausgerechnet 2003, als die Hessen von MAHOUT OPERATOR es bis ins Europafinale auf dem Taubertal Open Air schafften, hab ich den Emergenza-Abend in der Frankfurter Batschkapp sausen lassen. Ihre neue EP „Slon“ bestätigt jedoch mein Bild dieses Contests. Songschreiberisch hat der Fünfer zwar einiges auf dem Kasten, wenn es darum geht, verschiedenste Elemente von Nu Metal über Funk bis hin zu Ethno-Sounds zusammenzuführen, allein das Gesamtbild mag nicht passen. Das liegt zum einen an den saft- und kraftlosen Riffs, die eher wie Beiwerk als den Song dominierend ausfallen, und zum anderen an der meist den nötigen Punch vermissen lassenden Produktion. Wenn schon Nu Metal, dann muss es wenigstens pro Song einmal richtig krachen. Ein Kompliment hingegen gebührt Sänger Joshua, der Jonathan Davis, Corey Taylor und Serj Tankian in seiner Stimme verschmelzen lässt. Nur instrumental reichen die Jungs nicht an ihre Vorbilder KORN, SLIPKNOT oder SYSTEM OF A DOWN heran. Schafft man hier Abhilfe, kann aus MAHOUT OPERATOR dennoch durchaus etwas werden, vor allem weil sie die nötige Portion Augenzwinkern durchblicken lassen, zu hören im herrlich schmalzig-poppig-orientalischen „Bonsai Pippi Song“. Und um nochmal auf Emergenza zurückzukommen: Sollte ich diese Band hier irgendwann live sehen und sie treten nicht exorbitant Arsch, kann man diesen Contest wirklich getrost knicken.