Magrudergrind - Magrudergrind
Review
Und mal wieder ein selbstbetiteltes Langeisen, dessen Name durchaus Existenzberechtigung genießen dürfte, denn was die amerikanische Combo hier präsentiert, entspricht auf die Kommastelle genau deren musikalischer Essenz. Zynisch hervorgebrachte sozial- und gesellschaftskritische Texte, eine donnernde Mischung aus Grind, Crust und einer Prise Thrash Metal sowie eine unüberschaubare Ladung Wut im Bauch, verlaufen zur neuen Platte von MAGRUDERGRIND. Dabei wundert es kaum, dass die 16 Aggro-Brocken nur in den
seltensten Fällen die Zwei-Minuten-Marke knacken und
stattdessen vermehrt auf Kurzweilig- und Knackigkeit setzen.
Anders als bei vielen erfolgreichen Genrevertretern, wie etwa MISERY INDEX, regiert bei MAGRUDERGRIND nicht der Metal, sondern vornehmlich die Hardcore-Schlagseite. Dies ist insbesondere in den meist recht einprägsamen und einfach gestrickten Riffstrukturen zu vernehmen. Nichtsdestotrotz bleibt die Geschichte selbstverständlich nicht eskalationsfrei, so folgen
auf besagte Riffs, die sofort ins Tanzbein gehen, chaotische Grindausbrüche, die dem Gebräu die nötige Würze verleihen. Für Letzteres ist darüber hinaus noch Schreihals Avi zuständig, der sich auf crustige Art und Weise sämtliche Aggressionen aus dem
Bauch kotzt.
Zu einer vollkommenen Grind-Platte fehlen nun bloß noch die obskuren Extras, doch deren Wurzeln liegen auch nicht weit. So entpuppt sich der, mit gut dreieinhalb Minuten Spielzeit, längste Song der Platte namens “Bridge Burner“ als eine Mixtur aus Sludge und Crustcore und weiß übrigens auch wirklich gut zu gefallen. Hinter dem unbetitelten Titel 17 verbirgt sich weiterhin eine Ansammlung aus George W. Bush Zitaten – man muss nun keine besondere Leuchte sein, um festzustellen, dass dies mit Sicherheit keine Ehrerbietung darstellen soll. Letzten Endes offenbaren MAGRUDERGRIND eine überaus typische Grind/Crust-Platte mit einem leichten Thrash-Anstrich. Wer drauf steht, macht hiermit unter Garantie nichts falsch!