Der anhaltende Trend, seine alte Band aus der Mottenkiste zu holen um sich mal wieder auf ein Bier und später zur Aufnahme eines abendfüllenden Tonträgers zu treffen, macht auch vor den polnischen Thrashern MAGNUS nicht halt. Dreizehn Jahre nach Beendigung ihrer nicht besonders erfolgreichen, aber sehr hartnäckigen Karriere, bringen sie heuer ihr Reunion-Album „Acceptance Of Death“ via Witching Hour Productions heraus.
Aus Album- und Songtiteln lässt sich bereits schließen, dass sich das Quartett um Sänger Rob Bandit mit dem sehr philosophischen Thema der Vanitas, der Vergänglichkeit allen Lebens und dem Leben in ihrem Bewusstsein, beschäftigt. Starker Tobak. Umso erstaunlicher fällt die musikalische Umsetzung dessen aus. „Primitiv“ ist, bezogen auf Sound und Struktur der dreizehn Stücke, noch ein beschönigendes Attribut und nicht unbedingt die Herangehensweise, die man bei so feinfühligem Stoff erwarten würde. Kenner der Truppe hingegen dürften MAGNUS anno 2010 wenig überraschen: ein extrem rumpliger Death/Thrash-Archetyp, der in die VENOM-Kerbe schlägt, seine Axt dabei aber noch unpräziser einsetzt als selbige. Das ist insofern problematisch, als dass die großen britischen Pioniere Mantas, Cronos und Abbadon auf ihren frühen Alben vor allem durch popesken, eingängigen Refrains, Hooklines und insgesamt nachvollziehbaren Songstrukturen zu überzeugen wussten. All das gibt es bei MAGNUS überhaupt nicht. Die Stücke kommen zwar dank sehr tiefer Gitarren und basslastiger Produktion ungemein wuchtig aber eben nie einprägsam daher. Während die Instrumentalisten sich durch die kruden Arrangements arbeiten, brüllt, grunzt und kreischt Rob Bandit fortwährend strukturlos über die Songs hinweg und an ihnen vorbei.
„Acceptance Of Death“ ist kein besonders gutes Album. Schon gar nicht vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung einer Band, die dreizehn Jahre Zeit hatte, sich musikalisch auszutoben. Die Stärke der ganzen Geschichte liegt zwar in ihrer Brachialität, in der Schonungslosigkeit von Produktion und Musik. Dabei allerdings geht bleibt Nachvollziehbarkeit in einem derart hohen Maß auf der Strecke, dass die ganze Gewalt des Materials ins Leere läuft und niemals wirklich den Nerv des Hörers zu treffen vermag.
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