Schäm dich, Rodney Matthews! Selten hat mich ein Artwork so auf die falsche Fährte geführt wie bei „Lost On The Road To Eternity“. Die darauf abgebildeten Märchenfiguren (unter anderem aus „Der Zauberer von Oz“ und „Alice im Wunderland“) ließen mich nämlich an kitschigen Power Metal der übelsten Sorte denken. Doch es gibt Entwarnung: Die Engländer MAGNUM haben auf ihrer neuen Platte mitnichten eine radikale Kurskorrektur vollzogen. In Sachen Fantasy-Schmalz übertrifft „Lost On The Road To Eternity“ zwar jedes vorherige Artwork der Band, musikalisch knüpft die Band aber an ihren gewohnten Stil an.
MAGNUM spielen also immer noch erdigen Hard Rock mit 70er-Vibes. Angetrieben werden die Songs von einer an DEEP PURPLE erinnernden Hammond Orgel und straighten Gitarrenriffs. Der Opener „Peaches And Cream“ hat den Zuhörer damit augenblicklich in der Hand. Sänger Bob Catley trumpft mit seiner charismatischen Stimme auf. Im weiteren Verlauf fehlt es der Platte allerdings an jeglichem Dampf. Die Songs kommen mit überwiegend netten Melodien daher, die niemandem wehtun. Für mehr als ein amüsiertes Mitträllern reicht es allerdings oft nicht.
MAGNUM laufen auf Sparflamme
Zudem bewegen sich fast alle Tracks im mittleren Tempobereich und sind nach ähnlichen Strickmustern aufgebaut. Es fehlt einfach an Abwechslung, um die immens hohe Laufzeit von „Lost On The Road To Eternity“ zu rechtfertigen. Nach der Hälfte der Platte haben MAGNUM alles gesagt, was ihnen für das neue Album eingefallen ist. Der Titelsong lässt noch einmal aufhorchen, den wirklich coolen Gastvocals von EDGUYs Tobias Sammet sei Dank. Danach plätschert das Album so vor sich hin, ohne richtig auf den Punkt zu kommen.
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: „Lost On The Road To Eternity“ ist eine absolut solide Fingerübung von gestandenen Musikern. Aber da hört es dann eben auch auf. Echte Höhepunkte liefern MAGNUM auf der Platte kaum ab und verpassen den wenigsten Songs ein Alleinstellungsmerkmal.
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