Magnified Eye - The Virgin The Whore The Martyr

Review

Eine ganz schön lange Veröffentlichungspause haben MAGNIFIED EYE aus Dänemark eingelegt. 2005 erschien ihr letztes Album „Transition“, nun folgt das dritte Album „The Virgin The Whore The Martyr“. Pünktlich zum 20jährigen Bandjubiläum als Co-Release von Osmium und Daredevil Records. Die Initialzündung für MAGNIFIED EYE waren 1999 Jamsessions von Bandgründer Torben Egebjerg mit der Band GAS GIANT in Kopenhagen, woraus sich eine enge Freundschaft zwischen Torben und GAS GIANT Gitarrist Stefan Krey entwickelte. Dieser wurde nun als Lead-Gitarrist in MAGNIFIED EYE aufgenommen, so schließt sich der Kreis.

„The Virgin The Whore The Martyr“ – Das Comebackalbum von MAGNIFIED EYE

Um möglichst die Essenz von MAGNIFIED EYE, den Live-Sound, einzufangen, wurde die Basis der Songs Live im Studio aufgenommen. Dabei verwendete die Band hauptsächlich altes Aufnahmeequipment und ein Tascam 600 Studiomischpult aus den späten Siebzigern. Das passt schon sehr gut, „The Virgin The Whore The Martyr“ klingt wunderbar analog warm und organisch, veredelt wurde der Sound noch durch das Mastering von Brad Boatwright im Audiosiege (SUNN O))), THE OBSESSED, OBITUARY, COC). Und die Musik? Recht cooler Stoner Rock mit einer ordentlichen Portion Doom Metal. Heavy Fuzz-Riffs treffen auf dicke Grooves und charakteristischen Gesang, so wie es sein soll, und immer wieder gibt es innerhalb der Songs diese lässigen Blues-Zwischenspiele. Dazwischen setzt immer wieder die Mundharmonika Akzente wie in „Trailblazer“, am Anfang des Stücks geschickt im gemeinsamen Spiel mit der harmonischen Gitarre, ehe es richtig losgeht. Weitere Highlights auf „The Virgin The Whore The Martyr“ sind der krachend-energische, mittelschnelle und dennoch schwere Opener „Battle Of Edessa“, das doomig schleppende „Chimp King“, das an GAS GIANT erinnernde „Legion“ mit seinen harmonischen Gitarrenparts oder das charmant groovende, mit dicken Riffs versehene „Moat“.  MAGNIFIED EYE haben so einige zündende Ideen auf dem mehr als soliden „The Virgin The Whore The Martyr“ gebannt. Wirklich herausragend ist das Album aber leider dennoch nicht, dafür ist die Konkurrenz in diesem Genre einfach zu stark, und neue Impulse sucht man hier vergebens. Beinharte Wüstenfans sollten sich aber auf jeden Fall mit MAGNIFIED EYE beschäftigen!

12.06.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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