Magica - Wolves & Witches

Review

Nur knapp ein Jahr nach „Hereafter“ sind MAGICA mit ihrem vierten Album am Start. Dabei merkt man ziemlich schnell, dass es bei den Rumänen gleich einige Veränderungen gegeben hat, die sich ansatzweise allerdings bereits auf dem letzten Album andeuteten. So sind zum Beispiel die symphonischen Elemente noch weiter in den Hintergrund gerückt und die Gitarren verstärkt in den Vordergrund, so dass anhand der Melodieführung und der Arrangements ganz allgemein viel eher Power-Metal-Stimmung aufkommt, als eine Hybrid-Atmosphäre aus Symphonic- und Gothic-Metal, wie dies noch oft auf den Vorgängern der Fall war. Damit unterstreicht die Band ihren Wunsch sich endgültig von Vergleichen mit Bands wie EDENBRIDGE oder AFTER FOREVER zu trennen, was MAGICA mit ihrem neuen Longplayer „Wolves & Witches“ ausgesprochen gut gelingt.

Aber nicht nur an der Instrumentierung wurde gearbeitet, sondern auch der Gesang von Frontfrau Ana Mladinovici selbst, der nach wie vor die tragende Rolle bei MAGICA spielt, hat sich vom opernhaften Ausdruck zum größten Teil gelöst und einem teilweise hohen Engelsgesang Platz gemacht, um mal gefühlvoll und sanft oder kraftvoll und bombastisch in mehrstimmingen Chorpassagen mit erfrischender Leichtigkeit durch jeden einzelnen Song zu tänzeln. So verwundert es nicht, dass sich Songs wie „They Stole The Sun“ oder das mit einem kurzen aber wundervollen Rhythmuswechsel ausgestattete „Hold On Tight“ zu echten Ohrwürmern entfalten, während die schnelleren Songs wie „Hurry Up Ravens“ oder das eindrucksvolle „Dark Secret“ zum Kopfschütteln einladen.

Das Highlight des Albums ist jedoch in Form einer wundervollen Ballade zu finden, die niemals hätte schöner klingen können, als in der Landessprache der Band. „Maiastra“ (zu deutsch: „übernatürlich“ oder „wunderbar“) lebt dabei einzig und allein von melancholisch-verträumten Pianoklängen und Anas einzigartigem, zarten Gesang, der gefühlvoll umschmeichelnd das Herz schneller schlagen lässt. Aber auch für diejenigen, die nach mehr Power lechzen, haben MAGICA mit „Chitaroptera“ ein echtes Monster in petto, das Ana schweigen und die Gitarren aussergewöhnlich kreischen lässt.

Leider ist die Produktion insgesamt etwas zu dumpf geraten und erinnert oft an die letzten zwei Alben von KATAGORY V, die ein ähnliches Problem haben. So ist „Wolves & Witches“ insgesamt viel direkter als die Vorgänger, aber der raue, teilweise dumpfe Mix bleibt gewöhnungsbedürftig. Wen das allerdings nicht stört, der bekommt mit diesem Album ein fantastisches Power-Metal-Album mit weiblichen Gesang, der auf weiteren Alben hoffentlich nicht in noch höhere Gesangslagen vorstößt.

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14.11.2008

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