Magenta - Art And Accidents

Review

MAGENTA sind zurück, endlich! Mehr als sieben lange Jahre mussten ins Land schreiten, bis es ein neues Album der Band von Anders Odden und Vilde Lockert gab. Und dabei begannen die Arbeiten am Nachfolger vom hierzulande recht erfolgreichen „Little Girl Lost“ schon recht früh, zusätzlich angefacht wurde das Feuer der Neugier durch regelmäßig veröffentlichte, wenn auch spärliche, Neuigkeiten.

Seit Ende vorletzten Jahres ging es dann aber in recht schnellen Schritten vorwärts, erste Songs in finaler Form wurden auf Myspace veröffentlicht, im November ’08 konnte man das Album bereits digital erwerben – ganz ähnlich wie bei RADIOHEAD zu einem Preis, den der Käufer selbst bestimmen durfte. Und nun ist es soweit, „Art And Accidents“ hat dieser Tage auch auf CD das Licht der Welt erblickt.

Während MAGENTA auf ihren ersten Veröffentlichungen („Secret Sky“, „Periode“) deutlich elektronisch orientiert waren, ging man auf „Little Girl Lost“ in Richtung emotional-intensiven Alternative Rock. „Art And Accidents“ verspricht nun eine weitere Erweiterung des bandeigenen Sounds, der schon durch das sehr düster gehaltene Artwork angedeutet wird. Die elektronischen Elemente sind nach wie vor präsent, aber wenn eines schnell Aufmerksamkeit erregt, dann ist es die deutliche Präsenz der Gitarren und düsterer Gothic Rock.

Gleich das erste Stück, „Darkest Dream“, avanciert mit diesen Zutaten und seiner bestechenden Melodie zum ersten Hit des Albums, dicht gefolgt vom nicht minder begeisternden „Untouchable“. Doch die Ausbeute großartiger Songs ist damit längst nicht zuende, „The One“, „In Your Arms“ oder „Fallen Angel“ gehören zum mehr als überzeugenden Arsenal der Band, für die sich die lange Entwicklungszeit hörbar gelohnt hat.

„Art And Accidents“ ist ein lebendiges und facettenreiches Album geworden, welches gekonnt New Wave, Gothic Rock, Electro und Synth-Pop vermengt, so als ob sich HUMAN LEAGUE, SISTERS OF MERCY und TYPE O NEGATIVE in einer Allstar-Band zusammenfinden würden. Hinzukommen illustre Gäste wie GOTHMINISTER, der bei „To Die For“ glänzen darf, Stu Manx von GLUECIFER, der ein paar coole Gitarrensoli mitbringt, und fast die komplette Belegschaft von APOPTYGMA BERZERK, die für zusätzliche Akzente sorgen. Dazu gehören der Ausflug in den Bereich des Electro Pop mit „No One Is With Me“ oder das absolut clubtaugliche „Wasted Heart“. Definitiv tanzbar ist auch der „Elec This Mix“ von „Darkest Dream“, der als einer von drei Bonustracks zu den regulären Songs betrachtet werden kann.

Wohin sich „Art And Accidents“ entwickeln würde, ist für alle, die die Reifung des Albums nachverfolgt haben, wenig überraschend. Dass aber der Rest den hohen Maßstäben der anfänglich veröffentlichten Kostproben gerecht wird, ist umso erfreulicher. MAGENTA beherrschen ihr Handwerk besser denn je, und wer sich schon für die früheren Alben begeistern konnte, wird mit dem neuen Album keine einzige Sekunde enttäuscht werden. Vielleicht ist es sogar das beste Album ihrer nunmehr 14jährigen Karriere. Entscheidet selbst.

11.02.2009

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