Magellan - Symphony For A Misanthrope

Review

Hey, so langsam scheinen sich die Gebrüder Gardner eine gewisse Kontinuität angearbeitet zu haben. Waren vorher ruhig mal 3 bis 5 Jahre vorbeigestrichen bis es zu einem neuen Album kam, folgt „Symphony For A Misanthrope“ dem klassisch angehauchten „Impossible Figures“ mit nur 2 jähriger Wartezeit.

Die atmosphärische Entwicklung lässt sich dabei schon beim Albumtitel deutlich nachvollziehen: Alles ist ein bisschen düsterer und schwerer geworden. Dennoch bleibt ein klassischer Anschlag des Vorgängeralbums stets gegenwärtig (beim Opener „Symphonette“ und dem „Pianissimo Intermission“ sogar namensgebend). Vom Jazz hat sich die Truppe allerdings wohl endgültig entfernt (sofern man das bei einer Prog Band behaupten kann), denn statt wüster Frickelimprovisationen wird allseits viel Wert auf ausgeklügelte Themen gelegt, die der Chaotik willen in einem völlig verwirrendem und hektischem Wechsel arrangiert sind.

In Kombination mit einem einwandfreien Prog-Ohrwurmrefrain mausert sich das 9 minütige „Why Water Weeds“ dabei zu einem echten Knaller und wird in Punkto Verkniffeltheit nur noch vom traditionellen Überlängen-Epos „Cranium Reef Suite“ (18 Minuten) geschlagen. Bei letzterem zeigen die Amerikaner auch, dass sie durchaus auch in der Lage sind mal eine flotte Uptempo Nummer zu schieben, was später beim Abschlusssong „Every Bullet Needs Blood“ erneut aufgegriffen wird und die Nummer zur einer echten Hymne hochprogt.

Einen kleinen skeptischen Blick verursachen die MAGELLANer dann aber mit „Doctor Conoctor“. Okay, es ist ein bewusst klischeetriefender 80er Jahre Rocker mit bewusst klischeetriefenden Blubberkeyboards und verzerrten Vocals, aber so richtig anfreunden kann ich mich mit der Nummer auch nicht wenn ich diese Prämisse im Hinterkopf halte. Na ja, wir reden immerhin von einer Band die schon 15 Jahre existiert und es sich durchaus erlauben kann mal die Musik ihrer Jugendzeit zu ehren. In den guten alten 80ern hätte sich auch niemand bei einer Albumlänge von 47 Minuten beschwert, aber heutzutage soll es Prog EPs geben die länger sind…

Naja, sei’s drum, eine klasse Scheibe ist es trotzdem, und es muss ja auch nicht immer alles DREAM-THEATER-Länge haben. Wer melodisch-angerockten Prog mit klassischen Anhängseln mag, wird mit dieser Platte einen Heidenspaß haben und spätestens nach dem Refrain von „Why Water Weeds“ luftgitarrespielend auf dem Boden liegen.

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29.05.2005

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