Ein durch die Lippen gepresstes „Potter!“ mit Betonung auf dem „P“ können wir uns bei dem Bandnamen nicht verkneifen. Ob MAELFØY wirklich dem schleimigen Antagonisten Harry Potters seinen Namen geklaut haben muss noch geklärt werden. Die aus Ganderkesee zwischen Bremen und Oldenburg kommende Band hat jedenfalls mit „Failures, Fears And Forgiveness“ ihr zweites Album fertig gestellt und dieses beinhaltet Elemente des Post-Hardcores, Metalcores, Alternative Rocks und, ja ihr lest richtig, Raps.
Machen MAELFØY einen auf LINKIN PARK?
Diese Frage kann ganz klar verneint werden, denn Nu Metal findet sich auf „Failures, Fears And Forgiveness“ nicht. Was genau wir erwarten können, beschreibt der Opener „Fears“ sehr gut. Nach einem atmosphärischen Intro donnert dieser erst einmal wie ein klassisches Core-Brett los, doch als es ruhiger wird, folgt der erste Rap-Part, auf welchen wiederum eine Passage mit cleanem Gesang folgt, bevor es dann in den recht harten Refrain geht.
Das folgende „Finding Forgiveness“, welches ein Feature von WAKE UP HATE dabei hat, geht dann etwas ruhiger zur Sache, die Alternative-Rock-Anleihen werden präsenter, genau so verhält es sich auch mit „Heroes“. Die Klargesangsstimme von Fronter Marne kommt hier voll zur Geltung und ist kraftvoll und sanft anzuhören. Die Single „Away“ ist bereits im Vorfeld ein kleiner Hit auf den gängigen Streamingportalen geworden und fährt den MAELFØY-Mix mit einem fiesen Breakdown am Ende auf.
Die muntere Featuresause geht dann in „Monster In The Mirror“ weiter, auf welcher die Band sich Verstärkung von der Fronterin von ABOUT MONSTERS, einer Band aus verwandtem Genre aus Osnabrück, geholt hat. Aufgelockert wird das Album zudem durch die reine Akustikballade „Borrowed“, die neben dem Gesang nur von einer klassischen Gitarre begleitet wird.
Zudem werden immer wieder akzentuiert elektronische Elemente eingesetzt, aber nicht in einem Ausmaß wie bei ELECTRIC CALLBOY oder anderen Trancecore-Bands. Das abschließende „Eiskaltes Blut“ ist dann in der Tat teilweise auf Deutsch gesungen, beziehungsweise gerappt und lebt das Crossover-Faible von MAELFØY noch einmal vollends aus.
„Failures, Fears And Forgiveness“ – Triple A oder Triple F?
Streng genommen trifft beides gewissermaßen auf das zweite Album der norddeutschen Band zu. Es hat ein paar starke Songs vorzuweisen, sodass definitiv ein Lob auszusprechen ist. Wegen des sperrigen Titels haben MAELFØY ihre Tour allerdings „Triple F Tour“ genannt, was sich vermutlich als Kosename für das Scheibchen einbürgern wird. Alles in allem lässt sich sagen, dass Fans der Core-Musikrichtungen mit genug Offenheit für einen Schuss Crossover einmal in „Failures, Fears And Forgiveness“ reinhören sollten.
Ein wirklich erfrischend anderes Alternative/Core Album! Einfach eine gute Mischung aus allem!
Highlights: Fear, Darkness Dwells, Owe you Nothing
Hat mich leider nicht so beeindruckt. Es ist klar das die Band definitiv was versucht hat und das kann ich appreciaten, aber hier fehlt der gewisse Biss.
Naja, ist aber Geschmacksache.