MÄHTHRÄSHER? Nach den Wikingern und japanischen Schulmädchen scheint nun auch endlich die Landwirtschaft Einzug in den Metal zu erhalten. Schließlich dürfte es den Meisten von uns schon mal passiert sein, dass sie mal versehentlich zu Traktoren ihre Matte schüttelten. Jetzt aber genug der Blödeleien. Beantworten wir erstmal die Frage, was es noch über die Band zu sagen gibt: Im Promo-Text lässt sich nicht viel herauslesen. Im Wesentlichen lässt sich sagen, dass Sänger Pat vor zwei Jahren zur Originalbesetzung um Peer (g.), Stephan (b.) und Olli (dr.) gestoßen ist. Das Internet gibt auch nicht viel mehr über die Bonner her. Kommen wir also zum musikalischen Teil, der deutlich interessanter ist.
„Killing Fields“ startet mit ‚Bouncing Powder‘, in dem unverkennbar die SUICIDAL TENDENCIES-Einflüsse zum Vorschein kommen, die sich noch wie ein roter Faden durch das Album ziehen wird. Sie geben dem Album eine erfrischende Abwechslung, wie sie beispielsweise auch im Titeltrack demonstriert wird. Das folgende ‚Bones‘ wird eingeleitet, von einem Riff, welches auch genausogut von „Reign In Blood“ stammen könnte. Etwas melodischer wird es dann in ‚Doomblood‘, welches die Melodien der eisernen Jungfrauen mit dem Speed Metal verbindet. Und dann bleibt es auch mal etwas „ruhiger“. Mit „Fascisnation“ pflügen MÄHTHRÄSHER den Acker etwas langsamer, dafür aber mit einem Groove, wie man ihn auf „Vulgar Display Of Power“ findet. Bei ‚Thräsh Ättäck‘ bleibt man langsam und packt dann die Gelegenheit gleich am Schopf, indem man dem Song die Eingängigkeit der Achtziger-METALLICA aufdrückt. Der Gedanke, dass James Hetfield in diesem Lied singen würde, löst bei mir Gänsehaut aus. Und dann folgt mit ‚Drowning‘ ein schön epischer, thrashiger Abschluss, mit dem sich die Bonner selbst ein kleines Denkmal gesetzt haben.
Der Sound ist möglichst brutal gehalten, mit kloppenden Trommeln, rauhen Gitarren und gutturalen, keifenden Gesang. MÄHTHRÄSHER verstehen etwas von ihrem Handwerk. Auf keinen Acker, den die Thrasher umpflügen werden, wird man in nächster Zeit noch etwas säen können. Die Mission „Killing Fields“ ist somit, dank abwechslungsreichen Songs, brutalen Sound und ähnlichem Gedöns aufgegangen. Natürlich erfinden die Bonner hier nicht das Rad neu, aber im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Thrash-Kapellen, trägt man hier keine Scheuklappen und hat auch den Mut dazu, Einflüsse jenseits der Achtziger in den Sound einfließen zu lassen.
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