Mägo de Oz - Gaia

Review

Die Spanier sind zurück und bescheren den Massen ein neues Album mit opulentem Namen: „Gaia“ heißt das neue Machwerk, auf das Fans der Band gute drei Jahre warten mussten. Doch die Wartezeit hat sich gelohnt, denn mit „Gaia“ schieben Mägo de Oz ihrem Überflieger „Finisterra“ wiederum ein klasse Album nach. Die acht Mannen sitzen einfach bombenfest im Sattel und wissen was sie tun, was sie erneut auf 12 Songs auch beweisen. Beschreiben könnte man die Platte seitenlang, doch übertreiben will ich’s ja auch nicht. Also: Eingeleitet wird die Scheibe im wahrsten Sinne des Wortes im klassischen Stil: Ein wuchtiger, sakral klingender Chor stimmt den Hörer zu bombastischen Melodien auf den folgenden Titeltrack ein. „Gaia“ hat die stolze Länger von 11 Minuten und weist sämtliche Qualitäten auf, wofür der Name Mägo de Oz steht: mitreißende Melodien, bei denen kein Fuß (und auch keine anderen Körperteile) still stehen kann, ein komplexer Aufbau und natürlich die unverkennbare und kräftige Stimme von Sängerknabe José. Das Niveau der ersten beiden Stücke wird auch über den Rest des Albums beibehalten und man hört jedem einzelnen Song an, dass er mit Mühe, Liebe und Talent ausgearbeitet und umgesetzt wurde. Viel getan hat sich im Lager der Spanier aber dabei nicht, man behält das, was sich einmal als gut erwiesen hat, bei, ohne sich jedoch zu kopieren. Dabei „Gaia“ enthält derartig viel an Musik, dass es mehrere Durchläufe braucht, um das Album als Gesamtwerk erfassen zu können, was sich nicht zuletzt auf die musikalische Dichte der Stücke und deren Komplexität der Arrangements zurückführen lässt. Einige der „Hauptakteure“ sind dabei Keyboard, Flöte und Geige, die sich wunderbar in das Gesamtkonzept einfügen, da keines der oben genannten Instrumente zu häufig eingesetzt wird. Im allgemeinen lässt sich sagen, Mägo de Oz klingen auf „Gaia“ im Vergleich zum Vorgänger etwas ruhiger und auch etwas klassischer, wobei sie es aber verstehen, immer neue Seiten der Band dem Hörer zu offenbaren. So wirkt z.B. die Panflöte bei „El atrapasuenos“ zwar etwas überraschend, aber durchaus mit ihrem weichen Tönen nicht fehl am Platze. Zum Schmunzeln brachte mich vor allem Lied Nummer 7 namens „La rosa de los Vientos“, das mich von der Melodie her an Loona’s „Hijo de la luna“ erinnert (vielleicht kennen die einen oder anderen ja noch diese Schnulze…). Das darauf folgende Stück „La leyenda de la Llorona“ ist das einzige Instrumental auf der Platte, überzeugt aber durch eingängige Melodien und entwickelt sich auch ohne Lyrics zum Ohrwurm. Flötenmelodien bilden hier, wie auch während des ganzen Albums, die Ruhepunkte, die verträumt und verspielt zugleich immer neue Melodien und Spannungsbögen einleiten oder ausklingen lassen. Flotte Lieder mit ordentlich Schwung wechseln sich mit besinnlicheren Stücken ab und beides zusammen bildet einfach eine perfekte Einheit, die live sicherlich der absolute Kracher ist. Für diejenigen Sterblichen, die sich bislang weniger intensiv mit Mägo de Oz beschäftigt haben, ist ein Reinhören in die Platte vor einem evtl. Kauf zu empfehlen, da die 12 Lieder sich im Stil (grob gesagt) doch ähneln und sich so für Leute, die nicht unbedingt glühende Verehrer dieser Art von folkloristisch angehauchtem Metal sind, doch über kurz oder lang selbst tot rennen. Für Fans der Band aber ist „Gaia“ uneingeschränkt zu empfehlen!

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15.01.2004

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