Maegi - Skies Fall

Review

Zugegeben, es mag elegantere Namen für Bands oder Projekte geben, an der Klasse dieses Konzeptwerkes, das auf den Ideen der türkischen Szene-Ikone Oganalp Canatan basiert, ändert das allerdings nichts. Wem der Name des Masterminds kein Begriff sein sollte, dem sei zunächst sein Unternehmen DREAMTONE ans Herz gelegt, mit dem Oganalp vor mehr als zehn Jahren mit Prog / Power Metal vom Feinsten gestartet ist und mit „Unforseen Reflections“ ein wirklich bemerkenswertes Demo, sowie mit „Sojourn“ ein nicht minder mächtiges Album abgeliefert hat.

Noch bekannter dürfte hierzulande jedoch das Nachfolgeprojekt DREAMTONE & Iris Mavraki’s NEVERLAND sein, das bei AFM Records unterkommen konnte und zuletzt im Jahr 2010 mit „Ophidia“ ein überaus positiv aufgenommenes Werk abgeliefert hat. Wer sich für den dezent bombastischen Melodic Prog Metal jenes Unterfangens begeistern konnte, sollte auch bei MAEGI auf seine Kosten kommen, auch wenn Sängerin Iris Mavraki hier nicht mit von der Partie ist. Doch die auf Basis einer Science-Fiction-Story angelegte Geschichte (es geht kurz gesagt um den „Einmarsch“ von Aliens, die der Menschheit den Garaus machen) ist vom musikalischen Aspekt so weit nicht entfernt, was den Gesang betrifft dagegen sehr.

Zum einen, weil der Chef selbst über ein relativ dunkles Timbre verfügt, das ich irgendwo auf halber Strecke zwischen Tom Englund und Matt Barlow zu verorten meine und zum anderen, weil der gute Mann hinsichtlich seiner Gastvokalisten scheinbar eine exakte Zielvorgabe hatte und man auf all seine Einladungen offenbar gerne zurückgekommen ist. So erweist sich der eröffnende Titeltrack auf Grund seiner Geradlinigkeit und Heftigkeit als perfekte Spielweise für Ober-GRAVE DIGGER Chris Boltendahl, während die schwer nach BLIND GUARDIAN klingenden, atmosphärischen und balladesken Töne in „Those We Have Left Behind“ nach gar niemand anderen als Hansi Kürsch persönlich verlangt haben können.

Wie schon bei DREAMTONE lässt sich auch auf diesem Album bemerken, dass der Meister das Werk und Wirken von SAVATAGE schwer zu schätzen weiß, kein Wunder also, dass er für „Communications Breakdown“ Zak Stevens rekrutierte und zudem diverse Gitarrenpassagen von Jon OLIVA’S PAIN-Klampfer Jerry Outlaw einspielen ließ. Beide wissen ebenso zu glänzen wie Tim Owens in „Demise Of Hopes“, das, wie auch das von Oganalp persönlich gesungene „A Different Fate“ die hymnenhafte Seite von ICED EARTH als Inspirationsquelle offenbart.

Eine wirklich umfangreiche musikalische Darbietung also, die uns der zuletzt eher als Komponist von Soundtracks für Computerspiele aktive junge Mann hier offeriert, die zwar vom Tiefgang und der Eigenständigkeit her nicht ganz an Konkurrenten wie AYREON oder AVANTASIA herankommt, die jedoch in der – auf Grund der erwähnten Referenzen überaus riesigen – Zielgruppe mit Sicherheit jede Menge Freunde finden wird.

17.04.2013

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37245 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Kommentare