Mädhouse - Bad Habits

Review

Wenn man über Hair Metal, Sleaze Rock oder Glam Rock spricht, dann fallen einen zwangsläufig die Größen der 70er und 80er Jahre ein. Namen wie POISON, MÖTLEY CRÜE oder DEF LEPPARD waren damals Dauergäste in den Hitparaden. In eine ähnliche Richtung tendieren MÄDHOUSE aus Wien, welche nach Ihrem Debüt „Money Talks Bullshit Walks“, nun mit „Bad Habits“ ihren Zweitling auf den Markt werfen.

„Bad Habits“ – Wiener auf den Pfaden von MÖTLEY CRÜE

Das Quintett gründete sich 2017 und mit dem zweiten Output sind die Herren durchaus akribisch bezüglich Studioarbeit unterwegs. Das MÄDHOUSE vom Namen ein wenig von MÖTLEY CRÜE abgeschrieben haben, liegt zumindest bei den Doppelpunkten über den Buchstaben auf der Hand. „Bang Bang“ eröffnet das Werk, aufpolierter 80er-Jahre-Sound lässt die Erinnerung an Föhnfrisuren und Vokuhila aufleben. Im Sound ihrer Vorbilder geht es die knappe Stunde und 15 Tracks durch das Werk. Mal etwas mehr DEF LEPPARD, mal eine Prise SKID ROW oder POISON, immer melodisch und ein Refrain, der den Mattenträger dazu treiben soll, seine Matte zu entstauben. Staubig ist ein guter Hinweis – MÄDHOUSE entstauben ein eingestaubtes Genre, aber mehr als dass der Staub einmal aufgewirbelt wird, passiert leider nicht.

„Atomic Love“ lässt mit einem Intro und Tönen, die in Richtung Stadionrock gehen, kurzzeitig aufhorchen, schwenkt aber schnell auf den bekannten Pfad zurück. Eine Rockballade ist auch dabei und nennt sich „Pure Oxytocin“. Das Teil gehört vom Aufbau des Songs und dem intensiven Refrain zu den interessanten Tracks auf dem Album. „Metal Creed“ mischt metallische Töne zum Glam und kommt recht speedig daher, mit „Say Nothing At All“ ist die Band wieder auf dem staubigen Pfad von POISON und Co. unterwegs. Zum Abschluss garniert die Combo „Love To Hate“ mit einigen balladesken Sequenzen. Die wirken jedoch eher deplatziert als bereichernd.

MÄDHOUSE wirbeln Staub auf, pusten diesen aber nicht weg

„Bad Habits“ von MÄDHOUSE dürfte sich vor allem an Genre Fans wenden, welche neben den alten Schinken von DEF LEPPARD und MÖTLEY CRÜE auch 2021 neues Zeug für ihre Musiksammlung benötigen. Die Scheibe läuft runter, ohne dass etwas von den 15 Tracks großartig im Ohr haften bleibt. Zu viele Songs sind sich ähnlich und der ständig gleiche Rhythmus langweilt auf Dauer. Ausreißer wie „Pure Oxytocin“ oder „Metal Creed“ hätte man sich öfters gewünscht, um den angestaubten Sound richtig durchzupusten und nicht nur den Staub aufzuwirbeln.

25.04.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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