MADONAGUN? Nie gehört? Ich auch nicht, doch zumindest sind einige der früheren Aktivitäten der in diese seit dem Jahr 2007 existierende Truppe involvierten Musiker bekannt. Es handelt sich hierbei um eine französische Formation in der sich erfahrene Musiker tummeln, wie die beiden früheren AWACKS-Recken Julien Damotte (Gitarre) und Nach (Keyboards), die von den zuvor bei den Black Metal-Truppen ETERNAL MAJESTY und ANTAEUS aktiven Brüdern Mark S.G. (Bass) und Manuel D.K. (Drums), sowie Gitarrist Voron und Sänger Mattjö, der offenbar in der Hardcore-Szene unterwegs gewesen ist, ergänzt werden.
Diese Hintergründe und Vorgeschichten erweisen im Falle von MADONAGUN als überaus essentiell, nicht zuletzt deshalb, weil davon auszugehen ist, dass „Grovel At Her Feet“ ein echtes Bandalbum geworden ist, zu dem alle Musiker ihren Senf beigetragen haben und das von Anfang an für reichlich Spannung sorgt. Diese wird von der Einleitung „Descent“ weiter gesteigert, verrät diese doch noch nicht wirklich viel davon, was da kommen wird, wie auch der Blick der Dame auf dem Cover als sehr schwierig zu interpretieren ist.
Nach dem Intro legt das Sextett mit „Bloodlust“ aber mächtig los und kredenzt binnen der sechseinhalb Minuten Spielzeit ein amtliches Brett, das fette Thrash-Grooves ebenso beinhaltet, wie elegante Progressive Metal-Parts und verspielte Keyboard-Passagen. Dem nicht genug, wird der Track von Todesmörtel-Melodien zusammengehalten und ist obendrein von einer abwechslungsreichen Gesangsdarbietung von Mattjö geprägt, der sich als Growler verdammt gut macht, sich aber auch dem Klargesang hingibt. Dieser jedoch entpuppt sich – nicht nur hier – als das Manko dieses Albums, weil der Kerl damit einfach nicht gegen seine in allen Belangen und Tempobereichen über jeden Zweifel erhabenen Kollegen anstinken kann. Einzig in den düsteren, dunklen Passagen vermag seine anklagend anmutende Sangesstimme auch für Gänsehaut zu sorgen, immerhin ein eindeutiges Zeichen dafür, dass der Knabe sehr wohl über Talent verfügt.
Im Prinzip lassen sich all die erwähnten Bestandteile (leider aber auch die genannte Schwäche) in sämtlichen Tracks vernehmen, selbstredend allerdings in unterschiedlichen Anteilen. Dadurch lassen die Franzosen auch ein nicht minder breitgefächertes Spektrum an Referenzformationen denken, das von PANTERA über DREAM THEATER, ADRENALINE MOB und IN FLAMES bis hin zu LEPROUS, EVERGREY oder auch NEVERMORE reicht und damit wohl so einiges abdeckt, womit man Gehör finden könnte.
Es ist kein einfaches Unterfangen sich in der mitunter doch ein wenig zerfahren anmutenden Melange der Franzosen zurechtzufinden, hat man das allerdings geschafft, wächst das Album mit jedem Durchlauf.
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