Madball - Hardcore Lives

Review

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New York’s Finest lassen wieder von sich hören. Die neben SICK OF IT ALL und AGNOSTIC FRONT wohl einflussreichste Hardcore Punk-Band der New Yorker Schule ist über drei Jahre nach dem letzten Studioalbum „Empire“ wieder zurück. Der neue Longplayer ist schlicht „Hardcore Lives“ betitelt und enthält 15 kurzweilige Brecher, die meisten davon unter drei Minuten. Unter den illustren Feature-Gästen finden sich unter anderem Scott von TERROR und Candace von WALLS OF JERICHO.

MADBALL-Pits gehören zu den brutalsten in die man sich auf den Konzerten dieser Erde begeben kann. Der unglaublich heftige Groove der Band und das simple wie effektive Riffing sind seit über 20 Jahren ein Erfolgsrezept, vor allem bei Live-Auftritten. Wie Hardcore Punk funktioniert muss man MADBALL sicher nicht erklären. Sie haben ihn in seiner moderneren Ausprägung mitbegründet.

Als Stolperstein stellen sich im Hardcore oft die Studioalben heraus. Zu monoton, zu wenig Abwechslung, zu viele gleich klingende Songs, dass sind die Vorwürfe mit denen sich Bands konfrontiert sehen. „Hardcore Lives“ kann man diese Vorwürfe zu keiner Zeit machen. Die drei Jahre, die die Band in das Songwriting investiert haben, haben sich definitiv ausgezahlt. Direkt nach dem Intro rollt der thrashige Titeltrack über den Hörer hinweg. Freddie Criciens Vocals strotzen dabei nur so vor Energie. Danach groovt „The Balance“ aus den Boxen, gefolgt von „Doc Marten Stomp“, das die Band von einer etwas melodischeren Seite zeigt. Könnte sich in Zukunft zum Live-Hit entwickeln: „Yeah, I know we’ve done some wrong. We’ve done some right too, life goes on.“

MADBALL pendeln auf „Hardcore Lives“ zwischen zwei Arten von Songs. Den thrashigen Highspeed-Kloppern („True School“, „My Armor“) und den Groove-Brechern wie „Beacon of Light“. Zwischendurch gibt es ein paar hymnischere Songs mit klarer Hardcore-Message und melodischeren Lines für das Publikum. „Nothing to Me“ ist ein schönes Beispiel hierfür. Auch ihrer Tradition des spanischsprachigen Albumsongs bleiben MADBALL treu. „Mi Palabra“ profitiert einmal mehr von der heißblütigen, aggressiven Vortragssprache, sticht ansonsten aber nicht weiter aus den anderen Titeln hervor.

Das muss er auch nicht, denn „Hardcore Lives“ ist ein durch die Bank starkes Album geworden. Das Material ist homogen ohne langweilig zu sein und transportiert eine beeindruckende Power. Die Riffs sind simpel, aber strapazieren die Nackenmuskeln aufs härteste, die Drums knallen und Cricien nimmt man jedes hasserfüllte Wort ab. New York hat gesprochen, die Jungspunde dürfen jetzt versuchen nachzulegen.

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12.06.2014

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2 Kommentare zu Madball - Hardcore Lives

  1. Birne sagt:

    „…einflussreichste Hardcore Punk-Band des Planeten“, ist nicht dein Ernst oder? Für die New Yorker Szene sind sie vielleicht wichtig, die stark vom Metal beeinflusst ist und nur noch relativ wenig echten Punk im Sound hat. Begonnen hat der Hardcore in den USA allerdings woanders. Schon mal was von den DEAD KENNEDYS, BLACK FLAG oder von BAD BRAINS und SIEGE gehört? Vom Planeten, also weltweit, will ich gar nicht erst anfangen… Kinder, Kinder, was man hier momentan wieder so alles liest…

  2. Tobias sagt:

    Der Planet war zu viel, ich gebe dir recht.