Mad Max - White Sands

Review

Galerie mit 17 Bildern: Mad Max – Rock For Animal Rights 2023

Vier alte Männer wollen’s nochmal wissen. Bekanntestes Gesicht von MAD MAX ist sicherlich Sänger Michael Voss, der unter anderem bei DEMON DRIVE und CASANOVA von sich reden gemacht hat. Die Frage ist jetzt: warum eigentlich? Der Sänger klingt dermaßen kraftlos und schwülstig, als sei er gerade aus sehr tiefem Schlaf gerissen worden.

Wenigstens ist der Gesang repräsentativ für „White Sands“, hier gibt es nämlich völlig verstaubten Hard Rock zu hören, den in dieser Form bis auf wenige Alteingesessene sicher niemand braucht. Das Songwriting ist bieder und vorhersehbar, die Riffs wenig originell, und die Hooklines kommen einem schon beim ersten Hören nicht nur bekannt vor, sondern auch noch zu den Ohren wieder raus.

Sicher, instrumental haben es die Jungs drauf, sie machen das alles ja auch schon etwas länger. Aber die ganze Geschichte klingt einfach völlig bieder und antiquiert, die Band ist ganz offensichtlich im Rock-Mittelalter stecken geblieben. Hier gibt es nichts, was auch nur ein bisschen aufhorchen lässt, jedes Riff, jede noch so kleine Idee, hat man anderswo schon besser gehört. Alte RAINBOW-Platten kann man sich heute noch anhören, denn die Musik ist zeitlos. MAD MAX trauern einfach nur alten Zeiten hinterher und schaffen es nicht im Ansatz, diese zu reproduzieren.

Am schlimmsten wird es, wenn die Balladen-Kitsch-Keule ausgepackt wird. Bei ‚Heaven Is…‘ stellt man verschämt die Anlage leiser, damit die Nachbarn nicht hören, was man sich da reinzieht, und bei ‚Glorious Night‘ bekommt man sofort Zahnfleischbluten. Die vier Musiker haben einfach nicht begriffen, wie man Hard Rock ins Jahr 2007 überträgt und wirken mit ihrer Musik nicht einmal besonders glaubwürdig. Ich mag jede Menge Retro-Metal-Bands, aber denen nimmt man ihre Begeisterung an der Musik ab. MAD MAX scheinen nur ein Stück von einem Kuchen zu wollen, der kommerziell sowieso nicht besonders gehaltvoll ist.

An dieser ganzen Kritik ändert auch die Tatsache nichts, dass man mit ‚War‘ den besten Song der Platte, einen recht gediegenen Heavy-Rocker, am Ende der Scheibe versteckt hat. Zu diesem Zeitpunkt liegt das Kind schon so tief im Brunnen, dass es nicht mehr raus zu holen ist. Zeitgemäßen Hard Rock bekommt man von ASTRAL DOORS oder EPHEMERA’S PARTY, guten Retro-Sound immerhin von WHITESNAKE. Von MAD MAX bekommt man nur eingeschlafene Füße.

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15.02.2007

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