Mad Hatter's Den - Welcome To The Den

Review

Mit „Welcome To The Den“ veröffentlichen die fünf Finnen von MAD HATTER’S DEN ihr erstes Album. Den Weg ihrer ersten EP „Dark Wheel“ setzen sie auf dem neuen Silberling in knapp 50 Minuten fort: melodischen Powermetal mit jeder Menge guter alter NWOBHM-Attitüde. Das sieht man schon am Facebook-Auftritt der Jungs, Likes gab es u.a. für IRON MAIDEN, THIN LIZZY, JETHRO TULL und natürlich ACCEPT. Kurz gefasst ist das auch schon die musikalische Bandbreite, die „Welcome To The Den“ abdeckt, an die Größe ihrer Idole kommen die Finnen dabei nicht ran – noch nicht, denn Potential beweist Frontmann Taage Laiho allemal (der ist übrigens nicht verwandt oder verschwägert mit „Wildchild“ Alexi).

Nach einem Intro (warum eigentlich immer Intros?) kommen die Herren gleich zum Titeltrack. Mit einem kraftvollen Doublebass-Gewitter beginnt der Song vielversprechend, im Weiteren dominieren sphärische Keyboards – klasse Nummer. Was hier schon auffällt und sich durchs gesamte Album zieht, ist die scheinbare Vorliebe der Finnen für die Hammondorgel. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber für Fans der guten alten Siebziger-Rockbands wie ein kleines Déjà-vu.

„Shadow Lord“, Track vier, hat es dann geschafft. Die Finnen sind in meinem Trommelfell angekommen, die Synapsen stellen durch: geiler Sound. Etwas Retro, eine ruhigere Passage in der Mitte und dann diese hymnische Melodie im Refrain – keine Frage, hier beweisen MAD HATTER’S DEN echte Größe.
Nach dem epischen „Sinister Monolouge“, der durchaus zwei bis drei Durchläufe braucht, um wirklich zu überzeugen, wird mit „Journey“ die standard-mäßge Power-Metal-Ballade abgeliefert. Geschmackssache, von den großen Balladen ihrer musikalischen Einflüsse ist man da noch weit entfernt. Ohnehin fällt das Gitarrensolo zur Hälfte des Songs etwas flach aus, auch die Metalparts kommen mir hier zu weichgespült rüber.
Was der Song „Legacy Of Kings“ dann sein soll, das frage ich mich allerdings. Kein Vergleich zu den vor Power-Metal-Attitüde strotzenden Songs, dieser Track erinnert mich (nicht nur wegen des Titels) arg an RHAPSODY. Und wirklich gute Instrumentalsongs gibt es sehr wenige – sorry Jungs, Ziel verfehlt.
Bei den letzten drei Tracks wird dann das vorherige Strickmuster des Albums wieder deutlich. Am stärksten in Erinnerung hierbei bleibt mir da noch „The Dark Wheel“ – toller Refrain und hier passt zumindest auch mal der Sound der guten alten Hammondorgel in den Track.

Mit „Welcome To The Den“ haben MAD HATTER’S DEN ein Album geschaffen, was sowohl alte Liebhaber der eingangs genannten Bands interessieren dürfte, allerdings auch jüngeren Semestern wie eine Zeitreise in eine andere Metalzeit vorkommen dürfte. Der etwas wildere Stilmix wird in Zukunft sicher noch verfeinert und wird dann dazu beitragen, dass MAD HATTER’S DEN ihren Platz im Power-Metal-Himmel bekommen werden.

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12.11.2013

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