Mad Hatter's Den - Excelsior

Review

Die Finnen MAD HATTER’S DEN kehren mit ihrem zweiten Full-Length-Album „Excelsior“ zurück. Drummer Arto Pitkänen, der während der Tour zum Vorgänger hinzu gestoßen ist, wurde nun fest ins Lineup aufgenommen, während Jarno Vitri neben dem Bass auch den Gesang übernimmt. Das Quintett hat sich viel vorgenommen, so wollen die Herren neben Power Metal auch symphonische wie auch progressive Elemente in ihren Sound integrieren, wobei der Schwerpunkt nach wie vor auf Melodien und der zweistimmigen Gitarrenarbeit der Saitenfraktion Hänninen/Korhonen liegen soll.

Das erste, was – neben dem unsagbar cheesigen Intro „Eye Of The Storm“ – auffällt, ist die hervorragende Produktion, die dem Albumtitel „Excelsior“ schon mal alle Ehre macht. „Break The Chains“ eröffnet den musikalischen Teil des Albums schon mal ganz vielversprechend mit seinem stampfenden Rhythmus und dem großartigen Refrain. Die Bridge des Songs erinnert etwas an frühere ICED EARTH. Ein guter Opener, der einen schon mal zu überraschen weiß – und mit Abstand der beste Song auf dem Album. Im Anschluss daran haben MAD HATTER’S DEN nämlich leider Mühe, qualitativ anzuknüpfen.

Zum einen liegt das am vorhersehbaren Songwriting, die meisten Stücke von „Excelsior“ kann man förmlich mitbeten, ohne sie jemals zuvor gehört zu haben. Zum anderen vermisse ich die groß angekündigten Symphonic- und Progressive-Elemente, die über die üblichen Power-Metal-Klischees hinausgehen. Klar, beim abschließenden „Not Of This World“ spielen MAD HATTER’S DEN mal einen 7/4-Takt, wenn auch keinen sonderlich anspruchsvollen. Darüber hinaus halten die Finnen ihre Versprechungen jedoch nicht wirklich ein. Ein paar Synthie-Streicher machen halt noch lange keinen Symphonic Metal.

Immerhin ist „Excelsior“ trotz allem ein solides Power-Metal-Album, das seiner hervorragenden Produktion gut hörbar ist. Es wird MAD HATTER’S DEN sicher nicht in den Olymp des Power Metal katapultieren, aber es hat alles, was ein solches Album braucht: große Melodien und große Refrains. Beim nächsten Mal darf es aber gerne noch etwas mehr als das sein.

04.04.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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