Hypnotisierend versucht einem eine Stimme immer und immer wieder einzutrichtern: „Kill! Kill! Kill! Kill!“ Tief und roh – und das seeehr eindringlich, mit schweren New Metal Gitarren und fettem Sound unterlegt. Sollten bald wieder frühpubertierende Psychokinder ihre Missetaten in dieser Form verarbeiten wollen, hätten wir ja – ganz media-alike – einen Schuldigen gefunden. Natürlich haben MAD DOGGIN‘ aus der Hansestadt Hamburg mit ihrem Album „Isle of View“ etwas anderes im Sinn: Sie wollen, grob gesagt, wieder mehr ihre Roots widergespiegelt sehen. Was heißt das in der Umsetzung? New-Neo-Alternative-Crossover-Thrash-Metal-Rock-Core.
Trotz der ganzen heraushörbaren Einflüsse scheint einem das Material, zwar mehr als solide eingespielt, doch auf Dauer zu zäh zu sein. Das mag daran liegen, dass einige Songs zu lang geraten sind und ein ums andere Mal eine Wendung zuviel machen („Team Deathmatch“). Doch ist dieser Eindruck überraschend, da es ganz nüchtern betrachtet nur einmal über die Fünfminutengrenze geht. Vielleicht sind die Ideen einfach nicht packend genug? Vielleicht reicht der Stoff nicht, um in Albumlänge zu greifen? Vielleicht ist aber auch die Songstruktur zu ähnlich aufgebaut (besonders die Riffs)? Vielleicht ist der Sound zu eintönig? Vielleicht überzeugen neben dem vorherrschenden Druck die cleanen Vocals nicht entscheidend? Vielleicht ist der Rezensent auch einfach zu penibel?
Denn unterhaltsame Songs sind durchaus vorhanden. Der Opener „Steamhammer“ bricht in seinem Neo-Thrash Gewand gewaltig über einem zusammen, genauso der „Lord Of Darkness“, der sich mit einem fast truen Chorus ins Gehör hineinfräst. Melancholischer, aber nicht unbedingt windstiller wird es in „Loss“ mit seinem eindringlichen Refrain. Da hätte man sich eigentlich das halbwegs akzeptable Cover des Hits „Sunglasses At Night“ sparen können – genauso wie das stimmlich Schwächen offenbarende und auf deutsch vorgetragene „Still“.
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