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Machine Head - Catharsis

Review

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Vor allem seine unmissverständlichen politischen Positionierungen haben Robb Flynn in den vergangenen Monaten einiges an unvorhergesehener Aufmerksamkeit eingebracht. Allein die Tatsache, dass ein im Punk und Metal verwurzelter Künstler mit einer klar zum Ausdruck gebrachten Ablehnung jeglichen rassistischen Gedankengutes seit neuestem in den Kommentarspalten der sogenannten sozialen Medien polarisieren kann, sagt einiges über die gesellschaftlichen Zustände unserer Zeit aus. Beim Hören von „Catharsis“, dem neuen Album von MACHINE HEAD, wird schließlich endgültig klar, dass das Gesagte keineswegs der Album-Promotion diente, sondern sich auf Platte kompromisslos fortsetzt. Das Ergebnis ist einerseits das politischste und andererseits das lyrisch und musikalisch schizophrenste Album, das MACHINE HEAD jemals veröffentlicht haben und damit auf verschiedensten Ebenen das absolute Gegenteil von „Nummer sicher“.

„Catharsis“ stellt eine Herausforderung dar

Das erste Indiz dafür ist die schiere Länge von „Catharsis“, die bei anderen Bands für ein Doppelalbum gereicht hätte. 15 Songs und fast eineinhalb Stunden Spielzeit sind, wie Flynn es selbst im metal.de-Interview nennt, ein „commitment“. Nach dutzendfachem Hören der Platte muss leider hinzugefügt werden: Eines ohne Happy End, das zu viele stilistische Stränge und Ideen aufzeigt und unvollendet lässt, sich schlicht nicht entscheiden kann, was es sein will.

Zunächst hat „Catharsis“ die Thrasher und die groovenden Hardcore-Batzen: die qualitative Bandbreite reicht dabei vom grandiosen Opener „Volatile“ und der zukünftige Circle-Pit-Hymne „Kaleidoscope“ über den düsteren Nu-Metal-Storyteller „Triple Beam“ bis zum textlich infantilen und musikalisch einfältigen „California Bleeding“.

Dann gibt es die MACHINE-HEAD-typisch groovenden Midtempo-Stampfer wie „Beyond The Pale“, „Screaming At The Sun“ und „Psychotic“, die Flynn und Co. ziemlich routiniert aus dem Ärmel schütteln, die für sich genommen aber auch allesamt keine Offenbarungen darstellen.

Alle Schaffensphasen tauchen auf

Darüber hinaus lässt sich eine Reihe von Songs ausmachen, die scheinbar bewusst eine bestimmt Ära des eigenen Schaffens zu rekreieren versuchen. „Heavy Lies The Crown“ mixt die orchestralen Elemente von „Bloodstone & Diamonds“ mit den epischen Songformaten von „The Blackening“ und einem deutlichen NWoBHM-Vibe.  Nicht unspannend und durchaus mit einer gelungenen Spannungskurve versehen. „Eulogy“ enttäuscht hingegen als blasse Kopie des Titeltracks von „The Burning Red“ und recycelt darüber hinaus zentrale Zeilen aus „Bastards“

Womit wir bei der letzten Gruppe der „experimentellen“ Songs auf „Catharsis“ wären, zu denen sich der Titeltrack und das besagte „Bastards“ zählen lassen. Ersterer verbindet relativ gekonnt typische MACHINE-HEAD-Trademarks mit fast schon poppigen Elementen und stellt eine gelungene und stimmige Sound-Erweiterung dar. „Bastards“, der in einer rein akustischen Proberaum-Version bereits Ende 2016 von Robb Flynn bei YouTube hochgeladen wurde, wurde für das Album mit Tapping-Parts und einer Hammond-Orgel versehen und gehört damit sicherlich zum ungewöhnlichsten, was diese Band jemals veröffentlicht hat. Die Irritationen, die gerade dieser Song im Albumkontext auslöst, begründen sich allerdings weniger durch diese Andersartigkeit an sich, als vielmehr durch die teils kitschig-plakativen Elemente sowohl auf instrumentaler als auch auf textlicher Ebene.

MACHINE HEAD wirken bisweilen zerfahren

Denn „Bastards“ ist wie auch „Volatile“ und „Catharsis“ ein eindeutig politischer Song, der mit Rassisten und rückwärtsgewandten Ideologen abrechnen will. Dabei macht er aber den Fehler, eben jene kollektiv als „rednecks“ und „bastards“  zu stigmatisieren und damit die eigene Message „Remember there is love!“ zu konterkarieren. Bei aller politischer Übereinstimmung von Rezensentenseite stößt so etwas dennoch sauer auf.

Überhaupt liegt textlich wie bereits angedeutet vor allem dann ein weiterer Bruch vor, wenn Flynn an einer Stelle kaum verklausulierte politisch-moralische Botschaften formuliert und zwei Songs später den alles verachtenden Party-Draufgänger gibt. Etwas mehr Kohärenz hätte es da sein dürfen.

Was also kann am Ende festgehalten werden? Für ihr bis dato politisch explizitestes Album besinnen MACHINE HEAD sich auch musikalisch stellenweise wieder auf ihre Wurzeln im Hardcore und ihre Affinität zum Nu Metal zurück. „Catharsis“ ist als Gesamtkunstwerk eine Kampfansage an alles Rückwärtsgewandte und bricht eine laut krachende Lanze für die Freaks. Gleichzeitig wirkt das Album aber auch an vielen Stellen wie eine unvollendete Sinnsuche, der es an Orientierung fehlt. Mit einer klareren Vision und etwas mehr Mut zur Kürzung hätte am Ende eine überzeugendere Version von „Catharsis“ stehen können.

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26.01.2018

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Machine Head auf Tour

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42 Kommentare zu Machine Head - Catharsis

  1. y34rz3r0 sagt:

    Im Großen und Ganzen wird eigentlich schon alles im Review gesagt und dem ist auch nicht viel hinzu zu fügen.

    Allerdings tut mir die Vergabe von nur 6/10 Punkten selbst etwas weh, denn „Supercharger“ wurde hier mit 9/10 Punkten rezensiert und diese Scheibe war/ist aus meiner Sicht deutlich schlechter als Catharsis.

    6/10
    1. Gargamel sagt:

      Ja, das sehe ich auch so, wobei Supercharger deutlich überbewertet ist. Allerdings hat auch Catharsis einige wirklich schlechte Nummern, die das Gesamtniveau des ansonsten recht guten Albums deutlich nach unten ziehen (Bastards (ein schlechter Witz), Hope Begets Hope, Behind A Mask, Grind You Down (Slipknot Klon) und Eulogy.

      6/10
  2. Max Greger sagt:

    der letzte Rotz!

    4/10
  3. hrhr sagt:

    through the ashes of empire & the blackening mochte ich ja … während die phase vor diesen alben nicht meine baustelle sind. als ich gelesen habe, das MH wieder rap einlagen auf ihrem album haben werden& das ganze wieder einen nu metal touch besitzen wird, war klar das dies wieder nicht meine baustelle sein wird. die 3 oder 4 songs, die ich bis jetzt gehört habe, bestätigen meinen eindruck. 100 mal pubertäres fuck brüllen, ein paar korn & slipknot riffs hier … wie neulich hier schon mal jemand erwähnt. nu metal ist KEIN metal.

    1/10
    1. Doktor von Pain sagt:

      Doch, denn der Name sagt schon, dass Nu Metal auch Metal ist. Nur ein paar Leute, die in den 80ern steckengeblieben sind, weigern sich, das Offensichtliche zu akzeptieren. Aber das ist die typische Engstirnigkeit der konservativen Metaller: Anderen vorschreiben wollen, was man bei „ihrer“ Musik darf und was nicht.

      1. Bernie Blindmann sagt:

        …du meinst so wie die, die behaupten, etwas sei Metal, nur weil das Wort Metal im Namen des Stils vorkommt?
        Ja, brav, immer schön abnicken, was einem die Musikindustrie vorsetzt. Immer schön den Bückling machen und ganz lieb „ja“ sagen und jeden Trend schlucken, der einem zum xten Mal aufgewärmt, nur mit neuem, innovativen Namen vorgesetzt wird.
        Dieser New Metal Bumms hieß mal schlicht Alternative Rock. Klar, es gibt immer neue Subgenres… aber muss man das alles mitmachen? Ach ja, sorry, die Medien geben ja vor. Ich duck mich lieber mal schnell weg…

        2/10
      2. Doktor von Pain sagt:

        Wer legt denn bitteschön fest, was Metal ist? Gibt’s dafür irgendeine supertrue Kommission? Nu Metal ist doch auch schon wieder seit zig Jahre völlig passé und damit lange kein Hype mehr. Ich will dieses Genre auch überhaupt nicht verteidigen, da ich kein allzu großer Freund davon bin, aber dieses ständige pseudo-elitäre Metaller-Denken mit dem ganzen „Kommerz und Untrueness-sind voll doof und so“-Getue geht mir einfach gehörig auf die Nerven und sorgt mitunter dafür, dass ich mich selbst nicht als Metaller bezeichne.

      3. Bernie Blindmann sagt:

        geht mir ja auch so, aber das kann doch jeder für sich selbst entscheiden 🙂

      4. Doktor von Pain sagt:

        Ja, das stimmt wohl.

    2. DieBlindeGardine sagt:

      Uiuiui, die pöse musikindustrie und die pöse lügen….äh tschuldigung, musikpresse….sry aber so in etwa kommt diese tirade rüber. Natürlich ist nu metal auch metal, man muss es nicht geil finden, ändert aber nun nix an der tatsache. Das manches aus der sparte metallischer ist als anderes, geschenkt. Man kann als black metaller auch true metal scheiße finden, als true metaller death metal und als death metaller glam metal, oder man finden metal allgemein dufte und pickt sich seine rosinen raus. Aber einen stil kategorisch ablehnen und ihn als etwas anderes darstellen wollen als er ist, das ist schon höchst elitär. Was die neue machine head angeht, ich kenn sie noch nicht komplett, daher watrte ich noch mit einem urteil. Das bisher gehörte hat mich aber auch noch recht kalt gelassen.

    3. SaGi sagt:

      Nicht alles, was harte Gitarren benutzt, ist Metal. Das ist tatsächlich eine Sichtweise, die viele Labels den Konsumenten glauben machen wollen. Ich höre jetzt seit über 30 Jahren Metal quer durch seine Genres, Nu Metal gehörte für mich nie dazu. Ministry – die ich sehr schätze – zum Beispiel haben auch harte Gitarren und sind kein Metal.
      Die Aversion vieler gegen Nu Metal kann ich nachvollziehen, denn letztendlich ist es eine Verschmelzung aus Hardcore, Hip Hop und Grunge, die sich mal mehr, mal weniger einigen Elementen des Metals bedient. Insofern ist musikalisch gesehen Nu Metal kein Metal.
      Das hat in meinen Augen auch wenig mit einem “Kommerz und Untrueness-sind voll doof und so”-Getue zu tun. Andersrum wird ein Schuh draus. Viele Nu Metal – Bands haben sich damals in den 90ern die Popularität von Biopanturahead zunutze gemacht und sich der Metalszene zugewendet, weil im Hardcore nichts zu holen war. Bernie hat deswegen gar nicht so unrecht, da die Labels damals einfach den NM-Stempel überall drauf gedrückt haben, wo nicht bei drei die Gitarren weit weg geworfen wurden.
      Ich würde allerdings Machine Head nie dem Nu Metal zurechnen, auch wenn sie in ihrer Geschichte ein paar mal damit geliebäugelt haben. Ihre Wurzel bei Vio-Lence haben sie musikalisch nie verläugnet und kommen damit nicht aus dem Hardcore sondern dem Thrash. Ihre erste Euro-Tour supporteten sie Slayer und schlugen sich dabei achtsamer als viele ihrer Vorgänger.
      Im übrigen hat diese sture Konservativität vieler Metaller, die ihnen oftmals negativ angekreidet wird, dafür gesorgt, dass sich Metal über fast 50 Jahre gegen jeden Trend behauptet hat. Viele Einflüsse kamen und gingen, manche blieben. Die „Ur“-Genres jedoch sind noch immer da und erfreuen sich zur Zeit (mal wieder) einer hohen Beliebteit.
      Da kann man die Open Minded-Fahne noch so sehr schwenken. Es wird auch niemand gezwungen sich als Metaller zu sehen, weil ihm die Musik gefällt. Was man aber mal langsam nach Jahren der Diskussion akzeptieren sollte ist, dass es eine aus Metallern bestehende Metalszene gab, gibt und geben wird, die ihren Metal verwässerungsfrei liebt.

      1. Membran sagt:

        „Was man aber mal langsam nach Jahren der Diskussion akzeptieren sollte ist, dass es eine aus Metallern bestehende Metalszene gab, gibt und geben wird, die ihren Metal verwässerungsfrei liebt.“

        So ein Bullshit. Wer hört sich denn heute noch an wie Black Sabbath auf ihren ersten vier Alben? Was haben die vier ersten Alben von Metallica mit denen von Black Sabbath gemein? Selbst der konservative Metal hat sich immer gewandelt – und warum? Weil er sonst längst tot wäre. Der Nu Metal hat den Metal (und viele Metallabels) über die Neunziger gebracht, die nun mal dem HipHop und dem Techno gehörten.

      2. DieBlindeGardine sagt:

        Was ist denn „verwässerungsfreier“ Metal? Schon seit Mitte der 80er bedienen sich die unterschiedlichen Metalgenres doch untereinander und bei anderen Musikstilen. Priest haben auf „Turbo“ offen mit dem Pop geliebäugelt, eine als traditionelle Heavy Metal Band geltende Truppe wie Portrait lässt in schöner regelmäßigkeit Black Metal Riffs aufflirren und einer Band wie Fear Factory würde man das Prädikat Metal trotz Technobeats glaube ich auch kaum absprechen. Überhaupt gibt es doch heute soviele Subgenres, dass der reine Metal der frühen 80er nur die Spitze des Eisberges ist.

        Ich stimme allerdings zu, dass nicht alles, was damals den Stempel Nu Metal bekommen hat auch wirklich Metal war. Dazu war die Stilbezeichnung auch einfach zu sehr Sammelbegriff und klar, den Hype haben natürlich auch die Labels für sich genutzt und angetrieben. Das war ja aber nicht nur mit Nu Metal der Fall, auch wenn einem das heute vielleicht am ehesten präsent ist. In den 80ern schossen schließlich auch ohne Ende Thrash- und Heavy-Metal-Bands aus dem Boden, an die sich heute keine Sau meher erinnert; Ende der 80er wurde alles auf Glam gemünzt und sogar ein Glenn Tipton trug ne Haarspraytolle.

        Will sagen, die Szene sollte sich einfach selbst nicht zu ernst nehmen und zum Glück muss ich sagen, dass die meisten Metaller die ich kenne das auch absolut nicht tun. Aber das ist wohl eine Grundsatzdiskussion, bei der es immer unterschiedliche Meinungen geben wird.

      3. SaGi sagt:

        Und was hat deine Frage jetzt mit meiner Aussage zu tun?
        Morbid Angel hört sich auch nicht an wie Metallica, Ram aber wie Judas Priest. 😉
        Die umsatzstärksten Labels in den 90ern dürften diejenigen gewesen sein, die schwedischen Death Metal und/oder Black Metal der 2. Welle unter Vertrag hatten.
        Wohlgemerkt im Metalbereich, nicht im Bereich des alternativen Hüpfschuppens um die Ecke.
        Zudem liegt Metal auch in den 2000ern finanziell gesehen immer noch weit hinter Hip Hop und Co. zurück.
        (Einzelne Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)
        Letztendlich ist es aber auch völlig belanglos, wenn einige für alles Offene gebetsmühlenartig immer wieder versuchen Bands mit Stromgitarre dem Metal anzugliedern. Aus Schlager wird schließlich auch keine Klassik. Mir stellt sich da auch die Frage warum man das so krampfhaft versucht? Ist doch völlig Wurscht, welche Stile man alle privat hört. Außer natürlich, dass man nach einer Rechtfertigung sucht, warum man neben Metal auch anderes gut findet. Das würde allerdings negative Aussagen über die sogenannten Elitären ad absurdum führem. Wäre man ja dann insgeheim nach außen selber einer.

        PS: Hab die MH jetzt auch mal gehört und mehr als ein „belanglos“ fällt mir dazu auch nicht ein.

        5/10
      4. hrhr sagt:

        danke, viel besser kann man es nicht ausdrücken.

  4. Thorsten sagt:

    Ist es nicht eigentlich vollkommen egal, welchen Namen man dem Stil gibt. Ich finde die Szene zersplittert dadurch immer mehr. Klar: damit man durch ein Review einen Eindruck bekommen kann, wie das ganze kling, sind die Kategorien natürlich hilfreich. Für mich persönlich gibt es nur: Gefällt oder gefällt nicht. Und für die neue Machine Head kann ich sagen: Gefällt nicht!

  5. Niklas sagt:

    Dieses Review macht wieder einmal überdeutlich, was für pseudoelitärer, missgünstiger und schlichtweg unfairer Haufen die Metalszene sein kann. Ein subkulturelles Phänomen sind die fantypischen Besitzansprüche an eine etablierte Band, die, sobald sie den Erwartungshorizont nicht komplett ausfüllt, mit nichts als provinzieller Kleingeistscheiße beworfen wird. Euch gefällt das Album nicht? Absolut legitim. Ihr erwartet ein zweites The Blackening? Bekommt ihr aber nicht. Heimlich findet ihr Catharsis natürlich gut, aber anonymes Furzen im Internet ist einfach zu verlockend und ungemein befreiend. Ich höre Songs wie Heavy lies the Crown und frage mich, was zum Teufel ihr eigentlich wollt?!?

    9/10
    1. Gargamel sagt:

      Auch absolut legitim, dass DU das Album super findest. Ich höre allerdings auch Songs wie Bastards, Grind You Down, Eulogy (die totaler Mist sind) + ein paar weitere Füller und frage mich dann, wie man dem Album fast die Traumnote geben kann…

      1. Niklas sagt:

        Ganz einfach: Weil sie MIR gefallen

    2. Basilius sagt:

      Ja natürlich, entspricht die Bewertung nicht der eigenen Meinung wird man sofort als elitär und unfair abgestempelt. Ich denke die heutige Metalszene braucht weniger Mimimi und wieder mehr Rückgrat, um nicht gleich von einzelnen Meinungen getriggert zu sein und über die ganze Szene ungerechtfertigt abzulästern. 6/10 ist von einer wirklich schlechten Bewertung noch weit weg. Ich persönlich finde Catharsis im Vergleich zu den letzten, echt guten Alben , extrem schwach. Schlechte Experimente („Behind A Mask“ ist einfach nur zum Schämen…) und noch noch schlechtere, cringy Lyrics (z.B. Volatile, Kaleidoscope) bestimmen leider den Ton.

      4/10
      1. Niklas sagt:

        Wer hat hier denn „gelästert“? Ich finde, das von dir verlangte Rückgrat ist hier mehrfach wider allen vermeintlichen Konsens bewiesen worden.

      2. hrhr sagt:

        rückgrat ? ja der szene würde es gut tun, wenn sie sich nicht allen müll der als metal verkauft wird, auch als metal akzeptieren würde.

      3. Basilius sagt:

        Was hat das mit Machine Head zu tun? Ist die Platte für Sie kein Metal?

    3. TCND! sagt:

      Wer hat dir denn ins Müsli gepisst?

      Das einzig pseudoelitäre, missgünstige und schlichtweg unfaire hier, ist, wie du deine Meinung über die aller
      anderen hebst. Ein Großteil der Leute hier finden das Album nunmal mäßig bis scheiße, sei es aufgrund anderer Erwartungen an den Sound, an das Material im Allgemeinen oder weil es Spaß macht, Internetheroes wie dich zu triggern.

      Das Album ist jedoch auch für mich mäßig und nicht unbedingt eine göttliche Eingebung gerade wegen jener unvollendeter Experimente. Ist einfach nichts halbes und nichts ganzes, weswegen die Scheibe nicht mal nebenbei laufen kann, da sie einfach keine klare Linie verfolgt.

      Also abschließend zu deiner letzten Frage… Was ich will? Ein Album, welches nicht mäßig bis scheiße ist.*TRIGGER*

      5/10
      1. Niklas sagt:

        Meine Fresse, der einzige, der sich hier pusht bist du.
        Wie alt bist du? 12? Ich schrieb „sein kann“, nicht dass die Szene per se so ist. Und bekanntlich sind Meinungen wie Arschlöcher und ich nehme mich diesbezüglich nicht aus. Trigger doch bitte deine Mudder und lass die Erwachsenen diskutieren du Lappen. Internethero ist übrigens eine bezeichnende Wortwahl für dich pseudonymtragenden Schmierfinken.

  6. Membran sagt:

    „Denn “Bastards” ist wie auch “Volatile” und “Catharsis” ein eindeutig politischer Song, der mit Rassisten und rückwärtsgewandten Ideologen abrechnen will. Dabei macht er aber den Fehler, eben jene kollektiv als “rednecks” und “bastards” zu stigmatisieren und damit die eigene Message “Remember there is love!” zu konterkarieren. Bei aller politischer Übereinstimmung von Rezensentenseite stößt so etwas dennoch sauer auf.“

    Proseminar für politische Theorie? Bei den vielen Grauzonenbands, die ihr hier rezensiert (das dürft ihr natürlich gerne tun [diesen Hinweis muss man heute ja immer dazugeben, damit die armen Rechten sich nicht ausgegrenzt fühlen]), braucht ihr hier nicht über Widersprüche sinnieren, über die ihr selbst ständig stolpert. Wirkt ein wenig bigott.

    1. DieBlindeGardine sagt:

      Dir ist aber schon klar, dass hier unterschiedliche Redakteure am Werk sind und es eine einheitliche Meinung innerhalb der Redaktion warscheinlich nicht gibt? Wieso darf sich Rezensent X in seinem Review nicht zu vermeintlichen inhaltlichen Wiedersprüchen äußern, weil Rezensent Y irgendwann mal ein Album einer vermeintlichen Grauzonenband rezensiert hat?
      Zumal Robb Flynn ja selbst den politischen Inhalt seines aktuellen Albums ausdrücklich betont.

  7. Art Beck sagt:

    Ich find das Album einfach kagge. Egal, ob nun Nu-, Thrash- oder was für ein Metal auch immer. Es wirkt auf mich tatsächlich zu jeder Zeit authentisch – und das ist auch direkt das Problem. MACHINE HEAD 2018 machen auf mich den Eindruck, dass sie das Gefühl haben, sich unbedingt, auf Gedeih und Verderb, neu erfinden müssen um nicht in der Bedeutungslosigkeit unter zu gehen. Aber warum nur? Bleibt zu hoffen, dass „Catharsis“ ein Übergangsalbum zu was auch immer bleibt.

    3/10
  8. Sane sagt:

    Was ist denn hier los?!
    Dieses Diskussion hier ist irgendwie sinnbildlich für das wie ich generell über machine head denke.
    Da werden Dinge interpretiert, hochsterilisiert wie der Fußballer sagt,die die Substanz eigentlich gar nicht hergibt..
    Ist doch scheißegal wie sich der Käse nennt, entweder man mag es oder nicht.
    Ist doch scheißegal ob es numetal war oder ist den gibt es gar nicht mehr, war nur ein Trend und werbeschild.
    Ist doch scheißegal was der Flynn sagt, die Menschen sind ganz dolle böse, er nicht und alle sollten so tiefgründig wie er sein.
    Ist er aber nicht, also was solls.
    Dann kommt es doch nur auf die Musik an und die ist in meinen Augen genau so gehaltlos wie Rob’s bedeutungsschwangeres Geschwafel.
    Und dieser ewige bullshit über Toleranz im Metal hat auch schon mit Moses in der schule gesessen.
    Man kann nicht alle Anhänger einer aus siebenunddrölfzig Genres zu einer angeblichen Gemeinschaft zusammengepressten Szene über einen Kamm scheren.das ist genau so wie mit den Religionen :es gibt kirchenleute, die etwas für die Jugend tun und sie beschäftigen, bei Problemen helfen und es gibt jungsvergewaltigende Priester, nette tolerante Moslems und kranke Schweine,die das Blut ungläubiger fordern.
    So ist es im Metal auch, genreübergreifend.
    Mann hab ich wieder ne Laune heute 🙂 😉

  9. DieBlindeGardine sagt:

    So, habs jetzt auch mal ganz gehört und muss vielen meiner Vorredner zustimmen, schwierige Sache das. Einerseits ist schon das ein oder andere Brett dabei, aber eben auch arg viel Füllmaterial und die Scheibe ist definitiv viel zu lang. Mich stört nichtmal die Nu-Metal-Schlagseite einiger Nummern, die war schon auf „The More Things Change“ und „The Burning Red“ sehr präsent und es ist jetzt nicht so verrückt, dass man nach einigen eher thrashigen Alben auch mal wieder zu diesem Sound zurückkehrt. „Beyond The Pale“, „Hope Begets Hope“ und „Grind You Down“ machen zumindest mir tatsächlich Spaß.
    Was eher sauer aufstößt ist, dass man fast alles auf „Catharsis“ von Machine Head selbst schonmal in bessser gehört hat. Und eine Nummer wie „Bastards“ ist für Machine Head zwar musikalisches Neuland, mMn hätte man das aber ruhig weiträumig umschiffen können. Klingt irgendwie nach Stadion-Punk, für den sich selbst Green Day zu schade gewesen wären.

    Hinzu kommt, dass sich der gerechte Zorn des Robb Flynn teilweise in derart infantilen Texten äußert, dass man eher an einen rebellischen 14jährigen als an eine 50jährige Metallegende denken muss. Das fängt schon mit dem das Album eröffnenden „Fuck The Wooooooooooorld“ an und so verpufft die löbliche Grundeinstellung der Band ein wenig in zwar sehr direkten, aber teilweise eben auch sehr flachen Texten.

    Insgesamt also eine sehr durchwachsene Angelegenheit, bei der ich dem Rezensenten zustimmen muss: Mut zum Kürzen wäre hier angebracht gewesen.

    6/10
  10. Werner sagt:

    was ein Müll!!

    2/10
  11. Marcel sagt:

    Nicht wirklich so schwach, wie ich es erwartet habe. Dennoch ist es kein richtig starkes Album. Dazu versucht man meiner Meinung nach zu sehr, sich auszuprobieren und wackelt an diesen Stellen zu sehr. Die Groove Elemente wissen zu gefallen und ja, das ist definitiv ein (welche Richtung auch immer) Metal Album. Was hier für eine Diskussion losgetreten wurde, ist einfach nur traurig, aber auch lächerlich. Für ein leicht überdurchschnittliches Metal Album gibt es auch von mir 6 Punkte.

    6/10
  12. Pseudo sagt:

    Catharsis ist ein wunderbares Beispiel für ein Album, das mehr Hass bekommt, als es verdient. Sicher sind viele Kritikpunkte berechtigt, jedoch wird teilweise hier in der Comment Section ziemlich zerfetzt – zu Unrecht. Das hier ist musikalisch nicht so schlecht wie St. Anger oder Suicide Silence. Es ist sogar besser als Silence in the Snow, denn dieses war einfach nur ein Zeugnis einer Durstrecke was Kreativität anbelangt (dafür ist Sin and the Sentence super gut). Und wirklich kacke sind mMn nur Triple Beam und Euology – der Rest bewegt sich zwischen unterdurchschnittlich und gut. Machine Head haben herumexperimentiert und das ist ihr gutes Recht. Natürlich kann da mal was schief gehen. Ich persönlich denke, als rein instrumentales Album wäre es viel besser weggekommen – denn Robs SJW Lyrics ziehen doch einiges runter und irgendwo ist das ja auch einer der Hauptkritikpunkte. Dafür hat das Album auch echt nette Tracks wie Screaming at the Sun und Heavy Lies the Crown. Aber man hätte sich vereinzelt mehr Technik, mehr Finesse und lyrischen Anspruch wie bei letztgenannten gewünscht. Darin waren Machine Head wirklich gut UND erfolgreich.

    Alles in allem kann ich gut mit dem Album leben und finde es absolut hörbar. Trotzdem ist es kein wirklich gutes Album weswegen es auch als solches bewertet wird.

    6/10
    1. DieBlindeGardine sagt:

      Die textliche Grundausrichtung find ich schon löblich, die Umsetzung ist halt teilweise ziemlich flach geraten. Man kann aber auf jeden Fall festhalten, dass „Catharsis“ polarisiert und zu heißen, mitunter in der Tat etwas aus dem Ruder laufenden Diskussionen anregt 😉

  13. Tobias Kreutzer sagt:

    Liebe alle,

    so sehr wir es begrüßen, dass hier angeregt über das Album und weit darüber hinaus diskutiert wird, möchten wir doch noch einmal auf unsere Netiquette hinweisen. Seid doch bitte lieb zueinander, egal, ob der Nu Metal jetzt für euch zum Metal gehört oder eben nicht. Musik ist und bleibt Geschmackssache. Gesittete Kommunikation ist als gemeinsamer Nenner aber hilfreich. Vielen Dank!

  14. Andrash sagt:

    Über Musik lässt sich immer streiten, und deshalb ist es auch mit das Schwierigste Reviews zu schreiben. Ich kenne das aus vielen Jahren eigener Erfahrung, in denen ich mich immer bemüht habe es aus Sicht des Musikers zu betrachten, der ich selber auch bin. Einen Verriss habe ich wohl nie geschrieben, da es den nur geben darf, wenn eine Band eine andere komplett offensichtlich kopiert. Ansonsten ist die Kunst frei und darf nicht mies gemacht werden. Das Review hier geht ok, denn so kritisch es auch klingt, es ist eine recht faktische Bestandsaufnahme,: „Catharsis“ hört sich nicht nach einer Wandlung, Entwicklung oder einem Versuch auszubrechen an, sondern einfach komplett verloren. Genauso wie die Lyrics von Flynn, hier stecken so viele Klischee-Sätze drin, die am Ende aber zu nichts führen. Es werden keine Stories erzählt wie auf früheren Alben, in die du dich reinversetzen kannst und musikalisch wirkt es genauso stückwerk-artig. Total seltsam. Wenn Musik nicht irgendwie fließt, kann sie nicht mitnehmen und Spannung aufbauen und das ist hier der Fall. Das ist alles nicht schlecht, gut gemacht, aber es fehlt der Gesamt-Ausdruck. Eigentlich ein Paradebeispiel leider wie auf höchstem Niveau mit allen Möglichkeiten alles schiefgehen kann. Vielleicht hätte Robb nicht versuchen sollen, sozial, politisch und punkig, nachdenklich und einfühlsam zugleich sein zu wollen…Supercharger war noch etwas schlechter aber weit weg ist es leider nicht…Schade!

    6/10
    1. DieBlindeGardine sagt:

      So schlecht finde ich supercharger eigentlich gar nicht. Sicher, in einer karriere mit vielen hochs und vergleichsweise wenigen tiefs ist das teil eher als schwach zu werten, aber zumindest in meiner erinnerung (habs lang nicht mehr am stück gehört) hatte rs zumindest nicht diesen ziellosen stückwerkcharakter von catharsis.

  15. Tzulan444 sagt:

    Supercharger, The burning Red und Bloodstone & Diamonds find ich schlechter. Catharsis ist einfach viel zu lang. Man hätte ein klasse Album vorlegen können, wenn man nicht auf Biegen und Brechen die 74 Minuten der CD unbedingt hätte vollmachen müssen. Ansonsten kann ich mir das gut anhören. Oft wird die Scheibe aber nicht eingelegt werden, weil sie eben zu lang ist. Wenn, dann nebenher, im Büro, oder so.

    7/10
  16. Ben sagt:

    Da sieht man mal wieder wie verschieden Meinungen sein können – zum Glück.
    Mir gefällt „Catharsis“ ausgesprochen gut und wird noch ne Weile im Player rotieren.

    8/10
    1. Rene Angeringer sagt:

      Najo, wo’s wüst do sogn. Irgendwie geölt ma is Album eh, Wals experimentierfreudig ist. Aber mir scheint’s so, doss eina scheide Ideen ausgaungan sei. 6 von 10 Punkte.

      6/10
      1. Sane sagt:

        Jetzt nochmal auf deutsch??

  17. dachstheangry sagt:

    Monate später und ich habe mich noch immer nicht mit Catharsis anfreunden können. Lieder wie Behind the Mask oder Triple Beam sind einfach nur peinlich und wird ihnen in keinster Weise gerecht. Nachdem das letzte Album für mich auch nur „OK“ war, denke ich, dass meine Zeit mit Machine Head nun endgültig um ist.

    2/10