Nach zwei Demos bringt MÖRKER aus Schweden nun eine EP an den Start, die sich etwas in Richtung „For All Tid“ von den Szenegrössen DIMMU BORGIR orientiert und dabei auf Midtempo, Synthesizer, Monotonie und Atmosphäre setzt. Röhriger Gitarrensound, krächzende Vocals und flacher, in den Hintergrund gemischter Drumsound geben der EP einen ähnlichen Sound, wie er Anfang der Neunziger bei einigen wenigen Kombos üblich war. Zwar handelt es sich um einen Drumcomputer, der dem Ganzen etwas leicht klinisches gibt, was aber dennoch vom Klang her ins Konzept passt. Eine sanfte, aber dennoch morbide Grundstimmung ereilt einen beim Hören, während man sich getragen von melancholischen und kalten Melodien auf eine Reise durch „Den Sista Utfärden“ begibt.
Das Stück „Raabjörn Speiler Draugheimens Skodde“ ist dann auch tatsächlich von „For All Tid“ und fügt sich nahtlos und überzeugend gecovert in die Eigenkompositionen ein. Alles in allem eine wunderschöne, ruhige Scheibe, die lange Vergessenes mit neuem Leben füllt, ohne aufgesetzt oder plump in blosses Kopieren zu verfallen. Für Liebhaber einer sehr besinnlichen, bedrückenden Black Metal-Variante im Stil des genannten Albums sowie streckenweise „In Times Before The Light“ von COVENANT bzw. jetzt THE KOVENANT garantiert eine wahre Freude – zumal genannte Bands mit ihrem seelenlosen Bombast-Black Metal sowieso lange abseits solcher musikalischen Genüsse arbeiten. Eine gelungene hoffnungslose Botschaft und zudem mit einer Spielzeit von ca. 25 Minuten lang genug um einiges an Gefühl zu transportieren.
Wenn ich nach den 3 Songs gehe, die auf der Band eigenen HP zu finden sind, kann ich klar sagen, dass sie sich sehr ähneln. Von daher denke ich einen guten Eindruck von diese EP zu haben. Tatsächlich schaffen es Mörker das Feeling von For All Tid heraufzubeschwören und das hat schon seit Ewigkeiten Niemand mehr geschafft, daher gebührt Ihnen mein Respekt! Was sie nicht erreicht haben, ist Abwechslung, Ideenreichtum mit ins Spiel zu bringen, gerade was das Keyboardspiel angeht. Wo doch gerade For All Tid auch damit protzen konnte, dass jeder Song ein Unikat war. Auch das Coverartwork zum neuen Album (also nicht das, was hier im Review zur EP finden ist) finde ich nicht unbedingt sehr professionell. Nicht das diese Musik sich an anderen Werken (außer For All Tid wohlgemerkt) messen lassen müsste, dazu spielt sie in einer ganz eigenen Liga, aber das schaut mir doch etwas zu Amateurhaft aus. Insgesamt also freue ich mich, mal wieder vom For All Tid Geist gekostet zu haben. Ich kann nur hoffen, dass die Jungs drann bleiben und an dieser Musik weiter festhalten werden und nicht nach ein paar Alben ebenso in die Belangloisgkeit driften, wie 99% ihrer musikalischen Vorfahren. Wirklich glauben tue ich aber nicht daran, die Geschichte spricht klar gegen diese Hoffnung.