Eigentlich hatten sich MÖRK GRYNING Anfang des Jahres aufgelöst, weil Bandkopf Goth Gorgon eigenen Angaben zufolge nichts mehr an Death und Black Metal findet. Auf Drängen der Fans hin hat man sich nun aber erbarmt und schiebt die Songs, die man nach dem letzten, ziemlich durchwachsenen Album „Pieces Of Primal Expressionism“ noch geschriebenen hat, in Form dieser Scheibe auf den Markt. „Album“ mag ich dieses Ding nicht nennen, denn nicht nur dass sich der Sound der einzelnen Tracks teilweise arg unterscheidet und eher nach Pre-Production als nach überlegtem Reglerdrehen anhört, lässt einen bei diesem Release die Stirn in Falten legen. Auch die Qualität des Songwritings lässt einen böse Vermutungen anstellen. Zu uninspiriert klingt das Material und eingedenk oben genannter Tatsachen hört sich diese Ansammlung kruder Lieder arg nach „Hauptsache veröffentlicht“ an.
Gut, der Vorgänger war im Vergleich zum genialen „Maelstrom Chaos“ oder auch „Tusen År Har Gått“ auch nur ein vernachlässigbares laues Lüftchen, sodass ich in diesen neuen Rundling eh keine großen Hoffnungen gesetzt habe. „Mörk Gryning“ hat nichts mehr mit den alten hymnischen Glanztaten zu tun, sondern gibt sich ziemlich todesbleibeeinflusst, ist dabei sehr thrashlastig, ist somit keine Besinnung auf die Stärken der Band und besticht dazu noch mit einem enorm beschissenen Trigger-Drumsound.
Zwar erinnern einige Läufe und ein paar Harmonien entfernt noch ein wenig an „Return Fire“, der Esprit und die ohrwurmige Eingängigkeit, die den alten Werken eigen waren, fehlen jedoch komplett. Zwar sind nicht alle Songs komplett langweilig. Besser wäre es allerdings gewesen, aus den wenigen gelungenen Stellen zwei oder drei ordentliche Songs zu basteln und von mir aus als Bonustrack auf den Re-Release eines alten Albums zu klatschen. Einzig der letzte Song der Scheibe vermag ansatzweise, einem interessiert eine Augenbraue nach oben zu ziehen. Aber der ist auch ein AT THE GATES Cover. Dass man dieses aber noch mit einem mehr als überflüssigen hidden Technotrack(!!) künstlich auf 15 Minuten aufblasen musste, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Und so was als Rausschmeißer für die letzte Scheibe der Bandgeschichte. Geht’s noch?
Leider dümpelt diese zu allem Überfluss auch noch selbstbetitelte Scheibe irgendwo im belanglosen Mittelfeld umher. Und DAS hat eine ehemals wirklich sehr gute Band wie MÖRK GRYNING einfach nicht verdient. In guter Erinnerung wird man sie so mit Sicherheit nicht behalten. Mit einer Träne im Knopfloch und froh, dass die Scheibe rum ist, vergebe ich enttäuschte
In der Tat ein merkwürdiges Album & man kann dem Review in allen Punkten zustimmen. Wobei ich die ganze Suppe hier bei den ersten 4 Stücken, die 2005 aufgenommen wurden, nicht mal so übel finde.
Die Songs sind obwohl progressive Elemente zuhauf vorhanden sind eingängiger als auf dem recht experimentellen „Pieces Of Primal Expressionism“ & mit der Produktion kann man leben.
Aber mit dem 5. Song „The Aurora“ kippt dann die Stimmung, der bis dahin soliden, Platte. Klingt irgendwie zusammengeschustert & absolut nicht stimmig. Zudem klingt die Platte ab jetzt fortan trashiger & die einzelnen Stücke sehr durchwachsen. So ist „The Pure“ nur minimal besser als „The Aurora“, während die letzten beiden regulären Stücke bedeutend besser vom Songwriting her klingen. Wobei bedeutend besser weder positiv noch negativ zu werten ist.
Das AT THE GATE Cover finde ich hingegen recht gelungen.
Da ich das Digi besitze, wird einem noch gleich der beschissenste Song als Live Version präsentiert wobei man hier die letzten 9 Minuten samt Hidden Dreck in die Tonne treten kann.
Somit ginge die reguläre Version gerade mal 40 Minuten und die Digi Version 45 Minuten.
Für die ersten 12 Minütchen + das AT THE GATES Cover gebe ich 7 Songs, für den Rest 4-5 Punkte.
Wären eigentlich 6 Punkte aber für die Frechheit so etwas als letztes und vollwertiges Album auf die Menschheit zu lassen & dann die bescheuerte Idee mit dem Hidden Track, bleibt es bei 5 Punkten.