Nachdem die Kult-Knüppeltruppe S.O.D. mal wieder ad acta gelegt wurde, hat Frontmann Billy Milano sein Bandprojekt M.O.D. reanimiert. Selbst wenn man sich mit M.O.D. (kurz für Method Of Destruction) nur oberflächlich befassen möchte, kommt man wohl oder übel nicht um diese umstrittene Persönlichkeit herum. Seine Mitmusiker sind im Endeffekt nur austauschbare Statisten, während mit den Texten Milanos das gesamte Projekt steht und fällt. Bissig bis albern greift Vocalbrutus Milano mit gezielten Verbal-Schlägen jede Form von Political-Correctness an. Zwar ist nicht jeder Schlag eine pointierte Abrechnung, aber er nimmt in keinem Fall ein Blatt vor den Mund und zeigt mit dem Finger direkt auf seine Opfer. Bei „Wigga“ sind es die weißen Mittelstandskids, die Hip-Hop-Klischees aus den TV-Ghettos nachäffen und bei „Makin‘ Friends Is Fun“ Amerika-Kritiker („Why don’t you pack your bags and leave the states?“). Natürlich sollte man die Texte keinesfalls allzu ernstnehmen, doch selbst eine große Portion Ironie schützt Herrn Milano nicht davor sich peinlich zu vergreifen. So auf „Ass-Ghanistan“ (seine plump verherrlichende Sicht des Krieges wird geschildert), „Rage Against The Mac Machine“ (Herr Milano hat scheinbar ein Problem damit, dass RATM kommerziellen Erfolg und politisches Engagement verbinden) und „De Men Of Stein“ (Techno-Faschismus im Visier? Germanophob?). Musikalisch kann mich „The Rebel You Love To Hate“ auch nicht so recht zufrieden stellen. Gehen die thrashigen Hardcore/Crossover-Klänge noch spontan in Ohr und Bein, so verlieren sie nach kurzer Zeit ihren Reiz. Für ein bisschen Kurzweil ist das zwar genug, aber unterm Strich ein eher mittelmäßiges Album, das mit 8 Albumtracks + 5 Editversionen selbiger auch quantitativ mau ausgefallen ist. Einen Bonuspunkt zücke ich für die MSG-Verarschung auf dem Cover.
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