Laut Presseinfo ist das zweite Album der Franzosen bereits 2002 in Japan erschienen und konnte dort scheinbar dermaßen abräumen, dass man nun mit Reality Entertainment/Sony einen weltweiten Plattendeal abschließen konnte. Das sie zwischendurch im Jahre 2003 von den Lesern des allseits beliebten Rock Hard Magazins zum besten Newcomer des Jahres gekürt wurden, ist spätestens nach dem Genuss von „Mindcrimes“ auch nicht weiter verwunderlich. Sehr gelungen ist vor allem die ausgefeilte, versierte Gitarrenarbeit. Die beiden Jungs wissen mit ihren Metal-Äxten mehr als würdig umzugehen. So viele fette Riffs und eingängige Melodien hab ich schon lange auf keiner Platte mehr erlebt. Stellenweise erinnern Lyzanxia an In Flames zu „The Jester Race“ Zeiten („Medulla Need“), allerdings gehen die Franzosen oft viel progressiver zu Werke als die skandinavischen Kollegen wie der rhythmische Gesang bei „Mindsplit“ beweist. Apropos Gesang, David und Franck Potvin ergänzen sich durch die Mischung aus vorwiegend cleanem Gesang und den Schrei/Kreisch Parts perfekt. Besonders deutlich wird das im Mittelteil von „Black Side“, wo sie ein nettes, kleines Krächz/Growl Duett (oder sollte ich sagen Duell) abliefern. Die zu jeder Zeit passenden Tempi- und Rhythmikwechsel vermitteln den so schon gut strukturierten Songs noch eine zusätzliche Portion Intensität und Dynamik und lassen sie noch vielschichtiger erscheinen. So kann man auch beim zigsten Durchlauf einige feine Nuancen entdecken, die vorher nicht aufgefallen sind. Alles in allem eine sehr runde Sache. Zielgruppe dürfte wohl hauptsächlich die In Flames Hörerschaft sein, wobei ich aber gestehen muss, dass mir Lyzanxia zur Zeit lieber sind als die aktuellen, zahnlosen Veröffentlichungen der Skandinavier.
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