Es ist zwölf Jahre her, dass ich eines Samstags zur Mitternachtsstunde latent angeheitert vor dem Fernseher saß und kurz vor dem Einschlafen war (das Programm war natürlich damals schon scheiße). Plötzlich wurde ich aber aus dem Land der Träume zurück geholt. Da dröhnten auf einmal laute, harte Gitarren und rauer, aber melodischer Gesang aus den Boxen. Im Rahmen des “Rockpalasts“ übertrug der WDR das Konzert von LYNYRD SKYNYRD auf der Loreley. Man, was für eine charismatische Live-Band die Südstaatler waren/sind, hatte ich bis dahin überhaupt nicht gewusst.
Nun liegt das Konzert also in digitaler Form in meinem DVD-Player. Die Freude darüber ist allerdings etwas gedämpft. Zwar ist das komplette Konzert zu sehen und der Sound lässt auch keine Wünsche offen. Auch das Bild ist super und über die Songauswahl der Herren Southern Rocker braucht man eigentlich auch keine Worte zu verlieren. Von “Workin’ For MCA“ über “Sweet Home Alabama“ bis hin zum grandiosen Finale mit “Free Bird“ ist alles auf der DVD enthalten, was sich der Fan zu hören wünscht. Zudem weiß auch das Bühnenbild zu gefallen. Lediglich ein riesiges Südstaatenbanner als Backdrop und eine generell spartanisch eingerichtete Bühne unterstützen die tolle Atmosphäre, die auf der Loreley ja sowieso immer herrscht.
So weit, so gut. Was weniger gefällt, ist die Tatsache, dass sich nur das Konzert auf der Loreley und lediglich drei Bonustracks (“Workin’ For MCA“, “Sweet Home Alabama“ und “Free Bird“) auf der DVD befinden. Die sind 1974 im Hamburg aufgenommen worden (also noch mit der Originalbesetzung) und gehen sound- und videotechnisch ebenfalls in Ordnung. Aber warum gibt es keine Bonusfeatures auf der DVD? Ein Interview mit der Band ist doch (zumindest 1996) sicherlich in irgendeiner Form geführt worden. Auch die sonst üblichen Features (Bildergalerie, etc.) fehlen. Also keinerlei Bonusmaterial in Sicht.
Ob dem Fan das so gefällt, wage ich zu bezweifeln. Okay, man könnte jetzt argumentieren, dass man sich voll auf die Musik der DVD konzentrieren kann. Aber dann hätte es auch ein ordinäres Livealbum getan. Hier wird nicht einmal das Standardprogramm einer Musik DVD geboten. Schade, “Live At Rockpalast“ hätte mehr verdient. Deshalb die wenigen Punkte, musikalisch steht hier eine zehn zu Buche.
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