Lynch Mob - Rebel
Review
Sperrt die Kaspermucke weg und die Lauscher auf: Der LYNCH MOB ist wieder da! Statt mit Mistgabeln und Fackeln sind George Lynch und seine Bande auf „Rebel“ einmal mehr mit brennenden Saiten und loderndem Rocker-Herzen bewaffnet – und sorgen wieder für einen ganz respektablen Aufstand.
Dass der ehemalige Saitenchef bei DOKKEN an seinem Instrument zu den Besseren gehört, ist allen Freunden und Freundinnen des harten Rock mit Metal-Schlagseite ohnehin seit über 20 Jahren bewusst. 2015 macht der Gute nach dem Comeback des LYNCH MOB vor einigen Jahren wieder mit Oni Logan am Mikro gemeinsame Sache, zudem ist sein alter DOKKEN-Kollege Jeff Pilson (u. a. DIO, später auch FOREIGNER) am Bass zurück. Und man muss den älteren Herren zugestehen: Mit „Rebel“ präsentieren sie sich weniger als zahnlose Zusammenrottung denn als immer noch harter Haufen.
Lynch zieht deftig riffend, gefühlvoll solierend und erdverbunden dem Blues immer deutlich näher als dem 80er-Sleaze alle Rock-Register, Pilson sorgt mit akzentuierten, fetten Basslinien für einen charakteristischen Groove. Und Logans an eine etwas weniger scharfe, aber paradoxerweise mit größerem Sexappeal ausgestattete Variante von John Bush (ARMORED SAINT) erinnernder Gesang passt dazu wie der gesamte LYNCH MOB auf der verrauchte Bühne. Der „Rebel“ ist dabei im Einzelnen häufig wuchtig und zupackend wie in „Between The Truth And A Lie“ oder „Testify“, mal leicht funky und experimentell wie im anklagenden „Dirty Money“ oder lasziv wie in „Jelly Roll“ und selten luftig-balladesk wie in „The Ledge“.
George Lynch hat mal, angesprochen auf seine größten Single-Erfolge an der Seite von Don Dokken, süffisant-rhetorisch gefragt: „Gibt es irgendjemanden, der gerne Powerballaden spielt?“ Von daher erneut: Hier gibt es ordentlich auf die Glocke, der LYNCH MOB wird zudem von Könnern gebildet – einzig das Fehlen echter Hits, der einen oder anderen noch hartnäckigeren Hookline ist mit Blick auf „Rebel“ etwas bedauerlich. Aber nur etwas.
Lynch Mob - Rebel
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Hard Rock |
Anzahl Songs | 11 |
Spieldauer | 53:20 |
Release | |
Label | Frontiers Records |
Trackliste | 01. Automatic Fix 02. Between The Truth And A Lie 03. Testify 04. Sanctuary 05. Pine Tree Avenue 06. Jelly Roll 07. Dirty Money 08. The Hollow Queen 09. The Ledge 10. Kingdon Of Slaves 11. War |