Lying Apart - This Bleeding Misery
Review
Ich kann mir echt nicht helfen. So langsam glaube ich wirklich, dass sich jede junge Band, die in den letzten paar Jahren gegründet wurde, Metalcore auf die Fahne geschrieben hat. Auch LYING APART aus Oldenburg machen da keine Ausnahme und bedienen sich fröhlich im Metalcore-Second-Hand-Laden.
Das Schema ist im Prinzip immer das Gleiche: Auf ein abgehacktes schwedisches Riff folgt ein – mal besser mal schlechter gelungener – melodischer Part mit Klargesang oder gelegentlich ein Breakdown. Leider werden die besseren Parts meist durch den übel pathetischen Gesang, der ein bisschen Gothic-Feeling aufkommen lässt, schnell wieder zu nichte gemacht und auch das obligatorische Geshoute vermag keine echten Akzente zu setzen.
Musikalisch bleiben die Spannungsmomente auf “This Bleeding Misery“ sehr überschaubar. Bereits die erste Gitarren-Breitseite hat man in gleicher Ausführung schon zu Genüge gehört und auch der Großteil der restlichen Riffs klingt sehr vertraut. Aus jeder Pore schwitzen die Riffs bekannte Melodiebögen von Bands wie AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE und ATREYU. Intro und Outro sollte man so schnell wie möglich wieder vergessen, denn dieses schlimme Synthie-Geklimper auf Grundschulniveau hätte man sich getrost sparen können.
Rein technisch gibt es wenig auszusetzen. Die Gitarristen beherrschen ihre Instrumente, die Rhythmussektion spielt tight zusammen und die Produktion geht für eine Eigenproduktion völlig in Ordnung.
Unterm Strich aber offenbart “This Bleeding Misery“ in den acht regulären Songs kaum Überraschungen und bleibt, auch nach mehrmaligem Hören, leider nur ein weiterer lauwarmer Aufguss von mittlerweile belanglosem Metalcore. Es bleibt demnach auch gar nichts anderes übrig, als die Punktezahl zu zücken, die der Wert für vertonte Langeweile ist: fünf Punkte!