Lydia Laska - Ego Death

Review

Leicht machen es die norwegischen Black’n’Roll-Popper LYDIA LASKA ihren Fans nicht, ist „Ego Death“ doch ihr erstes Lebenszeichen seit ihrem 2010er-Album „Krankenhaus“. Dem nicht initiierten Hörer machen sie es allerdings auch nicht leicht, denn die zehn Tracks auf „Ego Death“ sind dermaßen rotzig verpackt und mit britzeligen Gitarren und nachlässigen Vocals garniert, dass die eigentlichen Qualitäten nicht direkt sichtbar sind. Als Einflüsse nennen die Norweger denn auch THE VELVET UNDERGROUND und THE STOOGES – neben zahlreichen Krautrock-Bands und Black-Metal-Gruppen vom Schlage DARKTHRONE und BATHORY: Da gehört das alles halt zum guten Ton.

LYDIA LASKA setzen auf eine rotzige Verpackung

„Ego Death“ ist jedenfalls vielseitiger und melodiöser, als es das angelegte Soundkorsett zunächst vermuten lässt: Der Opener „Teslicity, Baby!“ wird sehr schön vom Gesang durch die Akkordfolgen geleitet, ebenso „Brainmelt“. Nicht fehlen dürfen dabei überdrehte Background-Chöre, die an Glam Rock der Siebziger denken lassen. Den Songs fehlt es jedenfalls nicht an einer gewissen Poppigkeit.

„Did You Do It Again?“ fährt denn sogar flächige Synthesizer auf, worüber sich der Gesang von Frontmann Candy Whorehole (legendäres Pseudonym!) langsam und gedehnt rekelt. „Funeral Fist“ wiederum setzt auf Riffs, denen man eine gewisse Black-Metal-Atmosphäre nicht absprechen kann. Humor haben die vier Norweger auch, wie Titel wie dieser, „Gout Lord“ oder „We’ll Make-up Your Mind“ zeigen.

„Ego Death“ enthält richtig gute Songs

Man sollte sich jedenfalls nicht von der Sound-Attitüde von LYDIA LASKA abschrecken lassen: Ob nachlässig gespielte, vermutlich auch ungestimmte Gitarren, eine allzu britzelige Verzerrereinstellung oder der nicht immer ganz tonsichere Gesang – „Ego Death“ ist trotzdem ein richtig gutes Album. Vielleicht keins für die Ewigkeit, aber kurzweilig allemal. Natürlich: So mancher würde sich für das Album vielleicht eine sauberere Produktion wünschen; ob das aber auch gleichzusetzen wäre mit „besser“, sei mal dahingestellt.

26.10.2018

- Dreaming in Red -

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