Lvcifyre - Svn Eater

Review

Ob es an der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit liegt, in der ich gerade dick eingepackt mit dem Laptop auf dem Schoß und Kopfhörern auf den Löffeln im warmen Wohnzimmer sitze, weiß ich nicht. In jedem Fall wurde ich erhört. Zur Verdeutlichung möchte ich an dieser Stelle ein paar Zitate meiner Rezension zum Vorgänger “The Calling Depths“ anbringen: “Das nächste Mal weniger Gewalt, mehr apokalyptische Aura, dann wird’s ein Teufelsmanifest“, so ungefähr mein Wortlaut. Nun kriechen die ersten Töne des zweiten Albums der Londoner Prügelknaben aus den Hörmuscheln und so fucking what? Das Ding ist ein verdammtes Höllenwerk, das nun schon zum x-ten Mal durch die Anlage brettert, nach dessen bestialischer Atmosphäre man lechzt wie der Teufel persönlich nach unschuldigen Jungfrauen.

Erst im Jahr 2007 gegründet, sind LVCIFYRE eindeutig eine frische Band, der man das gewisse Etwas attestieren kann. Ohne wenn und aber. Noch immer legen die Briten enorm großen Wert auf infernalisches Geschredder, das im Übrigen nun durch einen zweiten Gitarrist mit dem Pseudonym Dictator weiter unterstützt wird. Stücke wie das unnachgiebige “Chalice Of Doom“ oder der Weichklopper “Liber Lilith“ sprechen dahingehend Bände. Doch um an dieser Stelle nochmals auf den Opener “Night Sea Sorcery“ zurückzukommen, so beweist dieser Track unmissverständlich, dass LVCIFYRE einerseits variabler und andererseits, dadurch bedingt, atmosphärisch mächtiger geworden sind.

Ein weiterer Hinweis auf letztere Aussage ist zum Beispiel die pure Brachialgewalt, mit welcher der Titeltrack herangeprescht kommt, und das nicht mehr ausschließlich durch seine Highspeed-Instrumentierung wie noch so oft auf dem Debüt. Viel mehr wirkt hier das Zusammenspiel aus tempolastigen Höllenritten, wüstem Double-Bass-Gebolze, sowie dem schwerfälligen Unterweltgesang von Frontmann T.Kaos. Auch die knarzenden SLAYER-Gedenksoli bleiben weiterhin Bestandteil der aus internationalen Mitgliedern bestehenden Gruppierung. Natürlich bleibt auch “Svn Eater“ unterm Strich ein unheimlich schwerwiegender Hassbrocken, der alles andere als gut ins Ohr geht und viel zeitlichen Aufwand erfordert. Selbst dann bleiben einige der tiefsten musikalischen und atmosphärischen Abgründe unerklärt und womöglich auch unverstanden, doch “Svn Eater“ ist eines der spannendsten Rätsel unsäglicher Dunkelheit zum neuen Jahr.

03.01.2014

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