Luzidity - Artifice
Review
Die ganze Zeit muss ich an LIVIDITY denken und das lässt meine Wut rasen, denn allein das parallele Denken an diese zwei Bands ist eine Beleidigung für die Amerikaner. Denn die wissen, wie man anständigen Metal macht – LUZIDITY leider nicht. Vielleicht noch nicht, das bleibt zu hoffen, denn Bandkopf Severin Justen kann ja durchaus mit seinem Instrument umgehen. Auf der Facebook-Präsenz der Kölner steht etwas von „Technical Melodic Dark Metal“. Ich kürze mal ab: TMDM = triste Müllhalde degenerierter Musikstücke. Leute: Wenn man es nicht kann, lässt man es sein oder macht es erst mal im Stillen für sich. Dann geht man üben und kommt wieder, wenn es zumindest ansatzweise Sinn ergibt. Ich gehe ja auch nicht einfach raus und versuche, ein Haus hochzuklettern, nur weil ich Spiderman cool finde.
Ist die erste Nummer als Song oder Intro gedacht? Man weiß es nicht, würde Stefan Raab jetzt sagen. Die Gitarren-Strangulation geht nicht mal mehr als gewollte Dissonanz durch und im fünften „Lied“ hat mich die Akustikfolter dazu getrieben, die Lautstärke zu verringern. Kann aber auch am Sound liegen, der schlechter ist als in jedem versifften Proberaum und zum Teil auf erschreckende Weise künstlich anmutet: Die Gitarre klingt fieser als ein misshandeltes Gummientchen, die Drums wurden zuhause mit dem Kochtopf eingespielt. Dann dieses vermaledeite Gerede anstelle von ordentlichen Growls (die in einem Youtube-Video zum letzten Song allerdings vorhanden sind). Das einzige, was ich im Zusammenhang mit „Artifice“ lobend erwähnen möchte, ist die Eigeninitiative von Severin Justen, und das meine ich wirklich ernst. Da scheint ja eine gewisse Leidenschaft und ein Wille vorhanden zu sein, immerhin hat der Mann vieles im Alleingang auf den Weg gebracht. Trotzdem suche ich mir jetzt eine Tafel, an der ich meine Fingernägel wetzen kann, um das, was ich hier hören musste, zu vergessen.
Luzidity - Artifice
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Experimental |
Anzahl Songs | 7 |
Spieldauer | 48:00 |
Release | |
Label | |
Trackliste | 01. Ancient Spell 02. Everything Changes 03. Civilization Breakdown 04. Without You 05. Artifice 06. Sierra Negra 07. Stellar Collapse |