Lux Divina - From The Tomb To Natures Blood

Review

Das Debütalbum der mir bislang unbekannten Katalonier LUX DIVINA macht es mir wirklich alles andere als leicht. Schließlich stellt sich im Fall von „From The Tomb To Natures Blood“ weniger die Frage nach musikalischer Qualität denn der harmonischen Verschmelzung zwischen Instrumentation und Gesangarbeit- und inwieweit jene in der Lage ist einem das Gesamtbild ernsthaft zu trüben.

So bietet auf der einen Seite das gut 40 Minuten umfassende Stück Musik wenig Anlass zur Meckerei. Im Gegenteil handelt es sich bei dem naturbezogenen Black Metal sogar um eine absolute Lichterscheinung seines Genres. Denn wo andere Kapellen auf Kinderliedmelodien und gefälschten Pomp setzen schaffen LUX DIVINA einfach ihre ganz eigene tonale Interpretation davon wie Black Metal, der eine Hommage an die Kraft der Natur darstellen soll, zu klingen hat. So geht das Quintett gleichermaßen wüster wie abwechslungsreicher als ungeschätzte Kollegen an die Sache und schafft dabei einen perfekten Spagat zwischen treibend-schnellen, an alte ULVER erinnernden Black-Metal-Parts und atmosphärischen, oftmals akustikgitarrenlastigen Elementen.

Dadurch bleibt das Material durch die Bank weg packend und authentisch. LUX DIVINA haben durchaus ein Gespür für mitreissende Melodieläufe, starkes Riffing und wohlüberlegtes Songwriting was „From The Tomb To Natures Blood“ eigentlich zu einer wahrlichen positiven Überraschung machen sollte…wäre da nicht der konjuktivverursachende Gesang. Denn während die blackmetaltypische Keife auf ganzer Linie zu überzeugen weiß stellt es mir beim Klargesang die Nackenhaare auf. Zwar trifft man in genannten Passagen durchaus die Töne perfekt und hat augenscheinlich bereits eine Menge Erfahrung in dieser Technik gesammelt. Es ist tatsächlich einzig und alleine die vollkommen deplazierte Stimmführung welche klingt als ob PEARL JAMs Eddie Vedder versuchen würde etwas mehr Vibrato in die so karge Black-Metal-Landschaft zu bringen. Bestes Beispiel hierfür ist die reine Gesangseinlage „Serpents Philosophy“, welche ungewollt derartig witzig klingt, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.

Da genannte Cleanvocalpassagen das ansonsten so stimmige Gesamtspaket mit seiner exktatischen Omnipräsenz nahezu zerstören komme ich nicht drumherum hier Abstriche zu machen. Das ist einerseits zwar verdammt schade, denn musikalisch haben es LUX DIVINA wirklich in sich. Andererseits bleibt so nach wie vor Spielraum für den Hörer, der zu guter Letzt entscheiden wird inwieweit er sich an diesen Dingen stören lässt.

24.01.2010
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